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Die Kontaktsperre im Land Brandenburg wird bis 19. April verlängert.

© Andreas Klaer

Coronakrise: Brandenburg verlängert Kontaktsperre

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Brandenburg werden bis 19. April verlängert. Am Dienstag soll ein landesweit gültiger Bußgeldkatalog vorgelegt werden.

Potsdam - Die Ausgehbeschränkungen in Brandenburg in der Coronakrise sollen um zwei Wochen ausgeweitet werden. „Die bisher gültigen Festlegungen unter anderem zum Aufenthalt im öffentlichen Raum werden vom 6. bis 19. April verlängert“, teilte die Staatskanzlei am Montag in Potsdam mit. Details wollen Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und seine beiden Stellvertreter, Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Innenminister Michael Stübgen (CDU), am heutigen Dienstag nach der Sitzung des Kabinetts bei einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Ministerpräsident Woidke ruft dazu auf, sich an die Kontaktsperre zu halten

„Alle Menschen sind weiter dazu aufgerufen, die physischen Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren“, sagte Woidke am Montag und appellierte an die Bürger: „Nur dadurch können wir die Verbreitung des lebensgefährlichen Virus eindämmen. Bitte halten Sie sich daran!“ Seit Montag vergangener Woche dürfen die Brandenburger draußen nur allein, mit Angehörigen aus dem eigenen Haushalt oder einer Person außerhalb des Haushalts bei 1,5 Metern Abstand unterwegs sein. Bis zum 19. April galt ohnehin die Regelung, dass die meisten Läden, abgesehen von den Grundversorgern, geschlossen sind. Das Kabinett will am Dienstag auch einen neuen Bußgeldkatalog zur Ahndung von Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen vorlegen. Er soll landesweit gelten.

Zwei Berliner klagen gegen Zweiwohnsitz-Verbot

Gleichzeitig wird sich die Brandenburger Justiz mit dem umstrittenen Alleingang des Landkreises Ostprignitz-Ruppin befassen. Das Verwaltungsgericht Potsdam will noch in dieser Woche über die Eilanträge zweier Berliner entscheiden, die einen Zweitwohnsitz in dem Landkreis haben und diesen nach einer örtlichen Verfügung nun nicht mehr betreten dürfen. Darüber hatte zuerst die Märkische Allgemeine Zeitung online berichtet.

Anlass dazu, landesweit mit den Bemühungen zur Eindämmung der Virusausbreitung nachzulassen, gibt es nach Einschätzung der Landesregierung nicht: Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen steigt in Brandenburg stetig an. Schon 894 Tests im Land fielen positiv aus, immer mehr Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden. Besonders in der Landeshauptstadt spitzt sich die Lage zu, wird die Zahl der verfügbaren Intensivbetten knapper. In Potsdam sind bereits vier Senioren an den Folgen der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid 19 gestorben. 61 Patienten werden derzeit in Potsdam in den beiden Krankenhäusern behandelt, am Sonntagmittag waren es noch 28.
 

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