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Luftaufnahme des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg "Willy Brandt". 

© Soeren Stache/dpa

Corona-Pandemie hat Auswirkungen: BER ist betriebsbereit – und braucht weiter viel Geld

In wenigen Wochen soll der BER eröffnet werden. Doch aufgrund der Coronakrise wird der Haupstadtflughafen noch "lange Unterstützung brauchen".

Schönefeld - Der neue Hauptstadtflughafen BER wird die nächsten Jahren nicht genug Geld verdienen, um ohne Zuschüsse Berlins, Brandenburgs und des Bundes seine Ausgaben zu finanzieren. „Wir werden noch so lange Unterstützung brauchen, wie wir Einnahmeausfälle wegen der Corona-Pandemie haben“, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft (FBB).

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Das Kontrollgremium billigte den Wirtschaftsplan des Unternehmens, das Berlin, Brandenburg und dem Bund gehört, für das Jahr 2021. Danach benötigt die FBB im ersten BER-Jahr Hilfen der Eigner von bis zu 552 Millionen Euro, die als Darlehen gezahlt werden sollen. „Solange Corona das Reisen und den Flugverkehr bestimmt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich“, sagte Lütke Daldrup. Bis es einen Impfstoff gegen die Seuche gebe, bleibe es eine schwierige Zeit für alle Flughäfen. Thema im Aufsichtsrat war auch die von dieser Zeitung publik gemachte überhöhte Bezahlung zweier Betriebsräte, die auch Aufsichtsräte sind. Der damalige Personal-Geschäftsführer Manfred Bobke-von Camen hatte die beiden tariflich höher eingruppiert. Auf deren Wunsch, wie Chefaufseher Rainer Bretschneider sagte. Lütke Daldrup sei an dem Vorgang, der ein „Makel“ für das Ansehen der Gesellschaft sei, nicht beteiligt gewesen. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin prüft wegen des Falls Ermittlungen. Bretschneider kündigte an, dass das Geld zurückgefordert werde.

Der BER soll nach vierzehnjähriger Bauzeit und mehreren gecancelten Eröffnungsterminen nun am 31.Oktober 2020 an den Start gehen. Man sei nach dem Probebetrieb nun „heiß“ auf richtige Passagiere, sagte Bretschneider. „Der BER ist betriebsbereit, allen Unkenrufen zum Trotz.“ 

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