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Hotelzimmer dürfen in Brandenburg derzeit nicht an Urlauber vermietet werden.

© dpa-tmn

Corona-Lockdown: Brandenburger Gastgewerbe fordert Öffnungsperspektive

Ein Qualitätssiegel für Betriebe mit gutem Corona-Schutz soll Urlauber nach dem Lockdown nach Brandenburg locken. Auch ein Ampelsystem für Tourismusbetriebe ist im Gespräch. 

Potsdam - Brandenburgs Gastgewerbe bereitet sich auf eine Öffnung seiner Betriebe nach dem Lockdown vor. Das „Reiseland Brandenburg“ startete die Initiative „Gastfreundschaft mit Verantwortung“: Künftig soll es ein für Urlauber schnell erkennbares, eigenes Qualitätssiegel für Betriebe geben, aus dem hervorgeht, welche Corona-Schutzmaßnahmen die Unternehmen umsetzen. Geprüft und vergeben wird das Siegel von der Tourismusakademie Brandenburg.  

Zudem soll eine kostenlose Melde-App „Check In Brandenburg“ an den Start gehen, mit deren Hilfe sich Gäste in Restaurants elektronisch anmelden können. Den Betrieben bleibt dadurch die aus dem letzten Sommer bekannte Zettelwirtschaft bei der Anwesenheitsdokumentation erspart. „Die Themen Gesundheit und Sicherheit werden zukünftig bei Reiseentscheidungen eine noch größere Rolle spielen“, sagte der Geschäftsführer der Tourismusmarketing Brandenburg, Dieter Hütte. „Die Branche ist dafür gut aufgestellt und kann es mit Hilfe unserer Initiative auch zeigen.“  

Unterstützung aus dem Landtag

Anfang der Woche hatte der Landestourismusverband von der Politik Öffnungsperspektiven für die Gastwirtschaft gefordert. Seit November herrsche weitestgehend Stillstand, was die Branche „mit Kreativität und Fassung“ weitestgehend mittrage, so der Chef des Landestourismusverbands, Markus Aspetzberger. „Dass der Tourismus nicht an erster Stelle steht, wenn es um Öffnung geht, ist der Branche vollkommen klar.“ Wenn die Inzidenzen sinken und mehr Menschen geimpft seien, stelle sich aber die Frage, wer dann und unter welchen Umständen wieder öffnen darf. „Diese Fragen müssen wir jetzt klären – nicht erst, wenn es so weit ist – und sie in ein Gesamtkonzept einbetten“, sagt Aspetzberger. 

Unterstützung erhielten die Touristiker dafür aus der Politik. Der Templiner Landtagsabgeordnete Andreas Büttner (Linke), der auch tourismuspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, betonte, dass Tourismus-Einrichtungen erst öffnen könnten, wenn die Corona-Inzidenz auf ein vertretbares Maß sinke. „Dazu braucht es Gespräche zwischen der Landesregierung und den Aktiven im Tourismussektor“, sagte Büttner. Der Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Brandenburg. „Wenn wir wollen, dass auch nach der Krise noch ein breit gefächertes touristisches Angebot vorhanden ist, dann müssen wir Fachkräfte binden und die Tourismus-Infrastruktur mittels innovativer Projekte sichern.“  

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Der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Bommert sagte den PNN, er könne die Forderung der Touristiker komplett nachvollziehen. „Wir brauchen einen perspektivischen Plan“, sagte Bommert, der auch Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Landtag ist. „Man sollte nicht nur auf die Inzidenzen schauen, sondern auch auf den R-Wert und auf die Belegung in den Krankenhäusern – und mit diesen Werten eine Art Ampelsystem schaffen, das dann zu einer Öffnung führt.“ Die Menschen auf der Straße warteten auf ein Signal der Politik, aus dem klar hervorgehe, wie es weitergeht. 

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