zum Hauptinhalt

Corona-Lage in Brandenburg am Samstag: 16 Todesfälle in 24 Stunden - neuer Höchstwert

In Brandenburg gehen die Corona-Zahlen weiter in die Höhe. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Unterdessen kritisiert die Hotelbranche die Landesregierung - und in Frankfurt (Oder) wurde gegen die Maßnahmen demonstriert.

Potsdam - Trauriger Höchstwert: Brandenburg hat am Samstag 16 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen eines Tages vermeldet - nie waren es mehr. Am 19. November hatte das Gesundheitsministerium 15 Corona-Tote registriert.

Aus dem Kreis Oberspreewald-Lausitz wurden vier Sterbefälle bekannt, aus dem Kreis Oder-Spree drei. Laut des Ministeriums kamen in Brandenburg bisher 362 Menschen an oder mit Covid-19 ums Leben. Ein Fall aus Potsdam - die Stadt meldet 58 Corona-Tote, das Ministerium 57 - ist nicht in den Daten erfasst.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das Infektionsgeschehen bleibt unvermindert hoch. Am Samstag kamen 612 Ansteckungen hinzu - mehr waren es nur am Donnerstag (26.11.) mit 629 Corona-Fällen. Bisher haben sich in Brandenburg 19.557 Menschen mit dem Virus infiziert. 12.509 Personen gelten als genesen - 270 mehr als am Freitag. Die Zahl der aktuell an Covid-19 erkrankten Brandenburger ist auf 6686 gestiegen, das sind 326 Personen mehr als am Freitag.

Der größte Hotspot ist der Kreis Oberspreewald-Lausitz mit einer 7-Tage-Inzidenz von 331,0. Über der 200er-Schwelle liegen Cottbus (203,7) und der Kreis Spree-Neiße (219,0). Dort wurde in der Stadt Spremberg wegen Corona-Fällen in der Lehrer- und Schülerschaft das Erwin-Strittmatter-Gymnasium vorübergehend komplett geschlossen. Als einzige Region Brandenburgs weist der Kreis Prignitz mit einem Wert von 32,8 eine geringere Inzidenz als 50 auf. Die Inzidenz für Gesamt-Brandenburg stieg auf 132,4 (Vortag: 129,4).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Situation in den Krankenhäusern ist teils angespannt. Von 770 Betten auf den Intensivstationen in Brandenburger Krankenhäusern seien 600 belegt, wie aus Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervorgeht. Das entspricht einem Anteil von 78 Prozent. 

Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist die Lage besonders eng. Alle acht Intensivbetten im Klinikum Niederlausitz sind dort demnach belegt. "Wir erleben derzeit eine so noch nie dagewesene Prüfung für unser Gesundheits- und Pflegesystem", so Landrat Siegurd Heinze und Klinikum-Geschäftsführer Tobias Vaasen in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag.

Hotelbranche übt Kritik

Die Hotelbranche in Brandenburg hält die unterschiedlichen Corona-Vorgaben in der Berliner Hauptstadtregion für falsch. Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Brandenburg, Olaf Schöpe, sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: „Das finde ich völlig widersinnig.“ Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) sprächen oft von einem gemeinsamen Wirtschaftsraum, es gebe aber keine einheitlichen Corona-Maßnahmen.

Grundsätzlich sind touristische Übernachtungen derzeit verboten, in Berlin darf der Weihnachtsbesuch aber in Hotels übernachten, in Brandenburg nicht. In Berlin sollen sich auch an Weihnachten nur bis zu fünf Menschen treffen können, in Brandenburg vom 23. bis 27. Dezember voraussichtlich bis zu zehn Menschen - davon ausgenommen sind jeweils Kinder bis 14 Jahren.

"Es ist keine Zeit für Lockerungen"

Das Brandenburger Kabinett hatte am Freitag die neuen Corona-Regeln beschlossen. Ab 1. Januar bis vorerst 21. Dezember dürfen sich nur bis zu fünf statt zehn Menschen von zwei Hausständen treffen. Zudem gilt eine Maskenpflicht in Schulen schon ab der siebten Klasse. In Hotspots mit über 200 neuen Infektionen je 100 000 Einwohner in einer Woche sind strengere Regeln möglich wie ein Wechsel von Schul- und Heimunterricht oder ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. "Es ist keine Zeit für Lockerungen", sagte Woidke. Die aktuellen Zahlen wirken wie ein Beleg für die Äußerung des Ministerpräsidenten. 

Am Tag nach den Beschlüssen versammelten sich Gegner der Corona-Maßnahmen zu einer Demonstration in Frankfurt (Oder). Unter den 1500 Teilnehmern waren auch Gäste aus Polen. Die Initiative „Querdenken“ aus Duisburg hatte die Veranstaltung angemeldet. 

Zu der Demonstration in Frankfurt (Oder) waren 1500 Teilnehmer angemeldet.
Zu der Demonstration in Frankfurt (Oder) waren 1500 Teilnehmer angemeldet.

© REUTERS

(mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false