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Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© dpa

Corona-Beschränkungen: Brandenburg plant weitere Lockerungen

Brandenburg läutet die nächste Lockerungsrunde ein: Ab dem 15. Juni sollen weitere Corona-Beschränkungen aufgehoben werden. Das sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). 

Potsdam - Das Land Brandenburg will die Corona-Beschränkungen ab dem 15. Juni noch einmal deutlich lockern. Ab diesem Datum solle eine nochmals geänderte Eindämmungsverordnung in Kraft treten, in der nur noch auf grundlegende Dinge des Abstands- und Hygienegebots Bezug genommen werden soll. Das sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im zuständigen Gesundheitsausschuss des Potsdamer Landtags. „Es wird dann nur noch wenige Ausnahmen geben, wo Dinge nicht erlaubt sein werden.“

Vor den Landtagsabgeordneten sprach Nonnemacher von einem „sehr günstigen Infektionsgeschehen.“ „In einigen Landesteilen ist das Infektionsgeschehen vollständig zum Erliegen gekommen“, sagte Nonnemacher. Auch über das Pfingstfest hätten sich die Brandenburger sehr diszipliniert an die Vorgaben der Landesverordnung gehalten. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Brandenburg 3283 Menschen mit Corona infiziert.  

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Am Dienstag nach Pfingsten hatte es erstmals keine Neuinfektionen gegeben, was aber nach Einschätzung des Ministeriums auch mit der verzögerten Datenübermittlung bedingt durch das Pfingstfest zu tun haben könnte. Am Mittwoch wurden drei Neuinfektionen bekannt. „Von den 946 Beatmungsplätzen im Land wurden nur 3 für Covid19-Patienten genutzt“, sagte Nonnemacher. Zudem wurden 305 Patienten mit anderen Indikationen beatmet, so dass über 600 Plätze leerstanden. 

"Das Virus ist weiterhin da"

„Wir müssen uns aber auch immer klar machen, dass bestimmte Meldungen wie in Göttingen müssen uns immer mahnen, dass das Virus nicht verschwunden ist“, sagte Nonnemacher. „Das Virus ist weiterhin da, und wir müssen sehen, wie wir die nächsten Monate mit dem Virus leben – mit wenigen Einschränkungen, aber immer eingedenk der Abstands- und Hygieneregeln.“ Man müsse sich bewusst sein, dass das Virus wieder auftreten könne.

Nonnemacher sprach sich im Ausschuss zudem für „intelligente Teststrategien“ aus. Kritisch äußerte sie sich zu Vorschlägen, alle 16.000 Lehrer und alle 185.000 Schüler zu testen. „Jede Testung ist nur eine Momentaufnahme“, sagte Nonnemacher. „Jemand der am Morgen negativ getestet ist, kann sich bis zum Abend infizieren.“ Es sei klar, dass man das Hochfahren der Bildungseinrichtungen begleiten müsse. „Dabei ist eine begleitende Teststrategie eine Sache, aber nicht alles“, sagte Nonnemacher. Es gehe auch weiterhin um Abstandregeln, Unterrichtsorganisation und Gruppengrößen. 

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Der Linken-Abgeordnete Ronny Kretschmer sagte im Ausschuss, er wolle Nonnemacher „ermutigen“, eine umfangreiche Teststrategie aufzulegen. Dies könne dazu beitragen, dass mehr Kitas und Schulen geöffnet werden. Mit am Intensivsten überwacht werden sollen aber die Gemeinschaftsunterkünfte etwa für Asylbewerber. Dort lebten zahlreiche Menschen auf engem Raum zusammen. Zudem betonte Nonnemacher erneut, dass der Arbeitsschutz und die Gesundheitsbehörde in den nächsten Wochen insgesamt 24 Spargelhöfe und 12 Fleischbetriebe im Land besuchen und auf Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und des Infektionsschutzes überprüfen wollen.

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