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CDU-Chef für Gespräche mit allen Parteien: Senftleben irritiert mit Offerte an AfD

Für den Brandenburger CDU-Chef sind Gespräche mit der AfD kein Tabu: Im Falle eines CDU-Siegs bei der Landtagswahl will er mit allen Parteien reden. Dafür erntet Senftleben heftige Kritik.

Potsdam - Die Ankündigung von CDU-Landeschef Ingo Senftleben, bei einem Sieg der Union bei der Landtagswahl 2019 anschließend auch Gespräche mit der AfD führen zu wollen, hat am Freitag für empörte Reaktionen gesorgt. Senftleben hatte zuvor in einem Interview mit der Märkischen Oderzeitung erklärt, man solle „der AfD nicht die Opferrolle gönnen, mit der sie bei ihren Wählern zu punkten versucht“. Der Lausitzer betonte, dass eine Partei, die wie die AfD das Land spaltet, kein Partner sein könne – dennoch wolle er mit ihr sprechen.

Die Gesprächsofferte an die AfD sei „ein unpassendes Angebot zur Unzeit“, sagte die Landesvorsitzende der Grünen, Petra Budke, am Freitag. Die AfD habe in Brandenburg schon lange gezeigt, dass sie mit ihrer menschenfeindlichen Politik das Land spalte und den Grundkonsens der parlamentarischen Demokratie in Frage stelle. „Die CDU wäre gut beraten, das Törchen zur AfD, das ihr Vorsitzender Ingo Senftleben gerade öffnen will, schnell wieder zuzuschlagen“, so Budke. „Der Brandenburger CDU-Vorsitzende will an die Macht, offenbar um jeden Preis“, erklärte SPD-Generalsekretär Erik Stohn. Mit seiner Ankündigung, Gespräche mit der AfD über eine Regierungsbildung führen zu wollen, verlasse er den Konsens aller demokratischen Parteien in Brandenburg. „Er nennt das ,Neuanfang’. Für mich ist das eine Schande“, so Stohn.

„Die Panik in der CDU breitet sich weiter aus. Das ist auch völlig nachvollziehbar angesichts der jüngsten Vorfälle von syrischer Flüchtlingsgewalt in Cottbus“, kommentierte der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag, Andreas Kalbitz, die Gesprächsbereitschaft Senftlebens. Die Verzweiflung habe schon aus Senftlebens „Flächenbrandinterview“ gesprochen. Wie berichtet hatte Senftleben zuvor gegenüber dem rbb vor Hass und Gewalt und einem „politischen Flächenbrand“ in Cottbus und der Lausitz, ausgelöst von der AfD, gewarnt

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