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Der CDU-Abgeordnete Jens Koeppen aus der Uckermark soll die Landesliste in Brandenburg anführen. 

©  Jörg Carstensen/dpa

Bundestagswahl in Brandenburg: CDU-Parteispitze nominiert Koeppen als Spitzenkandidaten

In ungewohnter Eintracht hat Brandenburgs CDU-Spitze jetzt den Listenvorschlag für die Bundestagswahl beschlossen - und setzt auf einen Sieg von Saskia Ludwig im Potsdamer Promi-Wahlkreis 61.  

Brandenburgs CDU will mit dem langjährigen Bundestagsabgeordneten Jens Koeppen als Spitzenkandidaten in den Bundestagswahlkampf ziehen. Der 58-jährige Uckermärker steht auf Platz 1 der CDU-Landesliste, die der von CDU-Chef und Innenminister Michael Stübgen geführte Landesvorstand am Freitagabend einstimmig beschloss. Und zwar als Vorschlag für die Landesvertreterversammlung der märkischen Union, die am 23. Januar in der Potsdamer Schinkel-Halle - unter scharfen Corona-Vorkehrungen - stattfinden soll. 

Die Liste habe eher "symbolischen Charakter", betonte Koeppen, der designierte Spitzenkandidat. "Wir wollen alle Wahlkreise direkt gewinnen - auch im hart umkämpften Wahlkreis Potsdam setzen wir auf Sieg." Die Landeshauptstadt gilt als der spannendste Wahlkreis Deutschlands, da hier Bundes-Promis wie Grünen-Chefin Annalena Baerbock, SPD-Vizekanzler Olaf Scholz und die FDP-Bundespolitikerin Linda Teuteberg antreten.

Für die märkische Union geht die Abgeordnete Saskia Ludwig in den Ring,  die wegen ihres aktuellen Doppelmandats als Abgeordnete im Brandenburger Landtag und im Bundestag auch parteiintern in die Kritik geraten war. Auf dem Vorschlag für die Landesliste der CDU ist Ludwig, die auch Chefin des großen Kreisverbandes Potsdam-Mittelmark ist, nun auf Platz 7 gesetzt - also im Mittelfeld. Dass sie über die Liste in den Bundestag  kommt, gilt ohnehin eher als unwahrscheinlich. Über die Liste ziehen Kandidaten dann ins Parlament ein, wenn die Partei weniger Direktmandate holt als ihr Mandate nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen.

Die Potsdamer CDU-Bundes- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig.
Die Potsdamer CDU-Bundes- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig.

© Ottmar Winter

Die CDU Brandenburg sei "die Partei der Direktmandate", erklärte Koeppen. Das habe man bei den letzten beiden Bundestagswahlen bereits unter Beweis gestellt. So ist die Liste eher ein Barometer für die aktuelle innere Machttektonik der märkischen CDU, die in der Vergangenheit regelmäßig mit internen Machtkämpfen für Furore sorgte.

Machtverhältnisse für "Friedensliste" ausbalanciert

Vor der Landtagswahl 2019 war der Listenvorschlag des damaligen Parteichefs Ingo Senftleben auf dem Parteitag durch einen Aufstand von Kritikern  - unter anderem Ludwig - teilweise gescheitert. Eine solche Zerreißprobe droht diesmal nicht, da im Vorfeld die Interessen und Machtverhältnisse für eine "Friedensliste" ausbalanciert wurden. Auf den weiteren Plätzen nach Koeppen folgen Uwe Feiler (2), parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Bundestagsabgeordnete Jana Schimke (3), der Lausitzer Knut Abraham (4), der Prignitzer Bundestagsabgeordnete Sebastian Steinke (5) und die Bundestagsabgeordnete und frühere Oberbürgermeisterin von Brandenburg/Havel Dietlind Tiemann (6). 

CDU will Sieg in jedem Wahlkreis

Auf den zehn ersten Plätzen der Liste - so viele Wahlkreise hat das Land - sind vier Frauen. Der einstimmige Beschluss des Landesvorstandes sei das "klare Zeichen, das wir geschlossen und tatkräftig in den Wahlkampf ziehen", betonte Parteichef Michael Stübgen. "Wir setzen auf Sieg und das in jedem Wahlkreis.“ Nach einer kurz vor Weihnachten veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der MAZ würde die CDU bei der Bundestagswahl in Brandenburg aktuell mit 28 Prozent stärkste Partei, gefolgt von Grünen und AfD mit jeweils 17 Prozent. Die SPD käme in Brandenburg auf 15 Prozent, vor der Linken mit 12 Prozent und der FDP mit 4 Prozent.  

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