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Kristy Augustin wurde vom Bundesvorstand der Frauenunion nominiert.

© Sebastian Gabsch PNN

Bundesparteitag Mitte Januar: Brandenburger CDU will in den Bundesvorstand

Aus Brandenburgs CDU treten beim Bundesparteitag gleich zwei Bewerber für den Bundesvorstand an - Kristy Augustin und Jan Redmann. Für die Wahl der Nachfolge der Bundesvorsitzenden Kramp-Karrenbauer gibt es eine Tendenz.

Potsdam - Wenn Mitte Januar die CDU zu ihrem Bundesparteitag zusammenkommt und einen Nachfolger für die Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wählt, dürfte das Votum des Brandenburger Landesverbands wohl relativ klar sein: Eine große Zahl von Delegierten aus der Mark wird für NRW-Ministerpräsident Armin Laschet stimmen. Das sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Jan Redmann, am Sonntag dieser Zeitung. 

Aber auch Norbert Röttgen und Friedrich Merz hätten in Brandenburg Unterstützer - kein Geheimnis etwa ist, dass der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Potsdamer Landtag, Frank Bommert, zu den größten Anhängern von Merz in der Mark gehört. Redmann selbst gab sich am Sonntag als Anhänger von Laschet zu erkennen: „Ich bin jemand, der immer Jens Spahn unterstützt hat, und werde deswegen eher für Laschet stimmen.“ 

Genaue Zahlen nannte Redmann nicht. Andere in der Partei rechnen aber schon recht konkret die Stimmen aus: Wie es aus Parteikreisen hieß, erwarte man derzeit mindestens elf Brandenburger Stimmen für Laschet, drei für Merz und eine für Röttgen. Einige Delegierte seien aber noch unentschlossen. 

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Brandenburger CDU will in den Bundesvorstand

Spannend aus Brandenburger Sicht werden jedoch nicht nur die Wahlen zum Bundesvorsitz. Denn auch der 26-köpfige Bundesvorstand der Partei muss auf dem online stattfindenden Bundesparteitag neu bestimmt werden. Bisher gehörte ihm kein gewähltes Mitglied aus Brandenburg an - kein Wunder, denn Ende 2018, als der Bundesvorstand zuletzt gewählt werden musste, befand sich die Brandenburger CDU noch in der Opposition. 

Und hatte sich zuvor viele Jahre lang nicht unbedingt den besten Ruf erworben. Allerdings - das regelt die Satzung der Bundespartei - konnte der Vorsitzende eines nicht mit einem gewählten Mitglied im Bundesvorstand vertretenen Landesverbands, zuletzt also Innenminister Michael Stübgen, mit Sitz und Stimme an den Sitzungen des Parteivorstands teilnehmen. 

Schmälert Doppelkandidatur die Chancen?

Jetzt aber ist die Brandenburger CDU eine Regierungspartei. Und für die Wahlen im Januar treten nun gleich zwei Bewerber aus Brandenburg für den Bundesvorstand an. Jan Redmann, den auch viele bereits als den nächsten Landesvorsitzenden der Partei sehen, und die Landesvorsitzende der Frauenunion, Kristy Augustin. Während Redmann vom Landesvorstand nominiert wurde, wurde Augustin vom Bundesvorstand der Frauenunion ins Rennen geschickt. 

Jan Redmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg.
Jan Redmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg.

© ZB

Aber schadet die Doppelkandidatur nicht den Chancen der Brandenburger CDU, überhaupt im Bundesvorstand vertreten zu sein? „Das ist durchaus eine Sorge, die ich habe“, sagt Augustin. „Das ist das Risiko, dass man als kleiner Landesverband immer hat: Am Ende nicht im Bundesvorstand vertreten zu sein.“ 

Nominierung als Ehre

Ihre Nominierung durch den Bundesvorstand der Frauenunion begreift die Abgeordnete aus dem Oderbruch als Ehre: „Als Frauenunion stellen wir erstmalig eigene Frauen auf, die nicht von einem Landesvorstand nominiert worden sind“, sagt Augustin. „Es geht uns darum, dass die Ausrede, dass nur so wenig Frauen im CDU-Bundesvorstand vertreten seien, weil so wenig Frauen kandidiert hätten, künftig nicht mehr greift.“ Redmann sieht darin keine Schwächung seiner eigenen Kandidatur. „Es könnte ja auch sein, dass Brandenburg - wie einst zu Zeiten von Jörg Schönbohm - künftig durch zwei Mitglieder im Bundesvorstand vertreten wird.  

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