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Damenprogramm: Britta Ernst (M.) beim Nordic Walking.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Britta Ernst leitet G7-Partnerprogramm: Sport und Bildung auch als First Lady

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) leitet als Kanzlergattin das Programm für Partnerinnen der G7-Chefs beim Gipfel in Bayern. "Eine große Ehre", wie sie aus Elmau berichtet.

Potsdam/Elmau - Während Ministerpräsident Markus Söder (CSU) US-Präsident Joe Biden bei seiner Ankunft in Elmau von zünftigen Trachtlern begrüßen lässt, setzt Britta Ernst beim G7-Gipfel auf die Themen, für die sie seit 2017 auch in Brandenburg als Ministerin verantwortlich ist: Bildung und Sport. Die SPD-Politikerin, Ehefrau von Kanzler Olaf Scholz, leitet bei dem Treffen erstmals das Partnerprogramm. Repräsentieren – das ist eigentlich etwas, das sie nicht so gerne mag. Aber das G7-Treffen, nur alle sieben Jahre in Deutschland, „das ist schon eine besondere Ehre“, sagt die gebürtige Hamburgerin den PNN am Telefon. 

Sie habe sich für das Programm etwas Sportliches gewünscht, das Kanzleramt habe ihr dann entsprechend zugearbeitet. So nahm Ernst am Sonntag Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten, Boris Johnsons Ehefrau Carrie und Amélie Derbaudrenghien, die Partnerin von EU-Ratspräsident Charles Michel, mit zum Nordic Walking um den Ferchensee. „Mit Stöcken gewandert bin ich schon“, erzählt die 61-Jährige. In ihrer Freizeit erkundet sie gemeinsam mit Scholz – das Paar wohnt in Potsdam – gerne das Umland zu Fuß. Aber den korrekten Stockeinsatz beim Walken, den habe sie sich dann gerne von den Ex-Sport-Assen Christian Neureuther und seiner Schwiegertochter Miriam zeigen lassen. 

Klimawandel, Jazz und Paralympics 

Bundeskanzler Olaf Scholz und Ehefrau Britta Ernst (beide SPD) beim G7-Gipfel.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Ehefrau Britta Ernst (beide SPD) beim G7-Gipfel.

© Michael Kappeler/dpa

Am Montag dann Schulstunde auf der Alm: Wissenschaftliche Vorträge über Gletscherschwund, Klimawandel und Biodiversität hat Brandenburgs Bildungsministerin aufgerufen. Vorher ein Besuch bei einer Geigenbauerin und ein Gespräch über paralympischen Spitzensport. Auch darüber, wie das Leben von Spitzensportlern nach Beendigung der sportlichen Karriere weiterlaufe sei es in einem Gespräch mit Biathleten gegangen. "Da sind wir in Brandenburg gut aufgestellt", resümiert Ernst. Durch die Sportschule in Potsdam etwa werde eine duale Karriere gefördert. Bei Zoll, Polizei, Bundes- und Feuerwehr arbeiten Athleten oft nach Ende ihrer aktiven sportlichen Laufbahn. Im öffentlichen Dienst in Brandenburg gebe es zudem zehn Stellen für ehemalige Spitzensportler. 

Nach G7 zur Kita in Eberswalde 

Ihr Programm sei insgesamt gut angekommen, meint Ernst. Auch das Jazzkonzert am Sonntagabend, dem ebenso die Männer lauschten, habe allen gefallen. Den polnischen Jazz-Pianisten Vladyslav Sendecki, den sie aus Hamburg kenne, habe sie dazu eingeladen. 

„Ich bin die Neue in der Runde“, sagt Ernst. Die anderen Frauen seien sich vorher schon begegnet. „Eine sehr freundliche Frauenrunde“, sagt die Wahl-Potsdamerin über das Damen-Quartett. „Alles sehr fitte, sehr sportliche Frauen.“ Worüber wird gesprochen, während die Männer über die große Weltpolitik beraten? Auch über Politik, sagt Ernst, ohne ins Detail gehen zu wollen. Aber auch darüber, wer seine Rolle wie ausfüllt.  „Brigitte Macron ist voll und ganz First Lady“, sagt Ernst. Für sie selbst geht es an diesem Dienstag in aller Frühe zurück nach Brandenburg. Das Woidke-Kabinett tagt auswärts in Potsdam-Mittelmark. Am Mittwoch um 10 Uhr dann der nächste Termin in ihrem Hauptjob: Besuch der Kita Kleeblatt in Eberswalde. 

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Die Abwesenheit für andere Aufgaben muss gemeldet werden 

Bei ihrem Chef Dietmar Woidke (SPD) Urlaub beantragen für ihre Aufgaben als Kanzlergattin muss Ernst übrigens nicht. Feste Arbeitszeiten gibt es für die Minister:innen nicht. Sie müssen den Ministerpräsidenten aber von einer Abwesenheit länger als drei Tage vom Sitz der Landesregierung in Kenntnis setzen, unter Angabe der Anschrift, unter der sie zu erreichen sind. So sieht es die Geschäftsordnung der Landesregierung vor. Bei einer Abwesenheit von mehr als fünf Tagen und bei Reisen ins Ausland "ist das Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten herzustellen". Der Staatssekretär vertritt den Minister oder die Ministerin bei sämtlichen Verwaltungsgeschäften. Zudem gibt es folgende Vertretungsregelung: Ein Kabinettsmitglied wird durch ein anderes vertreten, das gilt auch für die abschließende Zeichnung von Gesetzesentwürfen. "Manja Schüle und ich sind ein Paar", sagt Britta Ernst - und meint damit natürlich nur die berufliche Ebene: Die Wissenschafts- und die Bildungsministerin vertreten sich in Brandenburg gegenseitig. 

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