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Brandenburgs Generalstaatsanwalt: Neuer Chefankläger Andreas Behm sagt Extremismus den Kampf an

Seit Mai ist Andreas Behm neuer Generalstaatsanwalt in Brandenburg. Er sieht sich dem Erbe des langjährigen Chefanklägers Erardo Rautenberg verpflichtet.

Potsdam - Brandenburgs neuer Generalstaatsanwalt Andreas Behm will den Kampf gegen Extremismus verstärken. Das gelte sowohl für Islamismus, Linksextremismus, vor allem aber auch den Rechtsextremismus. "Wir haben das Erbe von Erardo Rautenberg zu achten", sagte Behm am Donnerstag bei seiner Vorstellung im Rechtsausschuss des Brandenburger Landtags. Behm, davor Abteilungsleiter für Strafvollzug, Strafrecht und soziale Dienste im Brandenburger Justizministerium, war wie berichtet im Mai zum Generalstaatsanwalt ernannt worden

Das Erbe von Erardo Rautenberg

Zuvor war die wichtige Position monatelang unbesetzt, nachdem die bisherige Generalstaatsanwältin Susanne Hoffmann (CDU) vergangenen Herbst in der Kenia-Koalition Justizministerin wurde. Hoffmann wiederum war die Nachfolgerin des langjährigen Chefanklägers Erardo Rautenberg, der im März 2018 in den Ruhestand gegangen war und vier Monaten später in Folge einer Krebserkrankung starb. Mit dem Namen Erardo Rautenberg ist über Brandenburg hinaus der Kampf gegen Rechtsextremismus eng verbunden. Nach zahlreichen von Neonazis in Brandenburg verübten Gewalttaten forderte Rautenberg 1996 ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen den Rechtsextremismus. Er zählt  zu den Initiatoren des 1997 gegründeten märkischen Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. 

Erfolge bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität 

"Die Strafverfolgung allein kann nicht Allheilmittel gegen Extremismus sein", sagte der neue Chefankläger Behm im Ausschuss. Ein breites gesellschaftliches Bündnis sei weiter nötig. Erfolge in Brandenburg sieht er bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität. Die Zahl der Strafverfahren mit jungen Tätern seien in den vergangenen Jahren teils um 40 Prozent zurückgegangen.

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Der 61-jährige Andreas Behm war nach seiner Promotion im Jahr 1985 zunächst als Staatsanwalt beim Landgericht Hamburg tätig. Es folgten Abordnungen an die Hamburger Justizbehörde, bevor er am 1. Juni 2003 als Leitender Oberstaatsanwalt mit der Leitung der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel betraut wurde. 2006 wechselte er in die Berliner Senatsverwaltung für Justiz. 2007 übernahm er die Leitung der Staatsanwaltschaft Berlin, die er bis zu seinem Wechsel in das brandenburgische Justizministerium 2016 innehatte.

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