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Angesichts einer wachsenden Zahl von antisemitischen Vorfällen will die Brandenburger Regierung eine Fachstelle einrichten. 

© Daniel Reinhardt/dpa

Brandenburger Regierung richtet Fachstelle ein: Klare Kante gegen Antisemitismus

Die Brandenburger Landesregierung will eine Fachstelle gegen Antisemitismus einrichten. Sie soll aber nicht nur eine Anlaufstelle für Ratsuchende sein.

Potsdam - Nach der Ernennung von Antisemitismus-Beauftragten beim Bund und in einigen westlichen Bundesländern will auch Brandenburg eine entsprechende Fachstelle einrichten. Diese solle im kommenden Jahr beim Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) in Potsdam angesiedelt werden, teilte Staatskanzlei-Chef Martin Gorholt der Deutschen Presse-Agentur mit. "Für die Landesregierung gilt: Klare Kante gegen Antisemitismus", stellte Gorholt fest. Zur Finanzierung will die Landesregierung im nächsten Doppelhaushalt 2019/2020 jährlich 200 000 Euro einstellen. Darüber muss noch der Landtag entscheiden.

Antisemitismus-Fachstelle soll nicht nur dokumentieren 

Nach Angaben von Gorholt geht es nicht nur um eine Anlaufstelle für Ratsuchende und eine Dokumentation antisemitischer Vorfälle. Vielmehr soll es auch Forschungsprojekte zu dem Phänomen geben sowie Verwaltungen und Organisationen geschult werden. Die "Fachstelle Antisemitismus in Brandenburg" soll eng mit dem Beratungsnetzwerk Tolerantes Brandenburg und der "Fachstelle Islam" zusammenarbeiten.

Nach Angaben der Staatskanzlei sind etwa 2000 Brandenburger in jüdischen Gemeinden organisiert. Es sei unter Berücksichtigung bundesweiter Schätzungen davon auszugehen, dass zudem eine ähnlich hohe Zahl von Bürgern mit jüdischem Glauben im Land lebe, ohne einer Gemeinde anzugehören. "Jüdisches Leben erfährt in Brandenburg eine hohe Wertschätzung und wird seit Gründung des Landes Brandenburg durch die Landesregierung nachhaltig unterstützt", sagte Gorholt. (dpa)

Klaus Peters

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