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Brandenburger Landtag: Landtag verbannt weißen Adler aus Plenarsaal

Brandenburg bleibt rot - zumindest im Plenarsaal des Landtags: Die Landtagsabgeordneten stimmten am Donnerstag gegen den umstrittenen weißen Adler von Architekt Peter Kulka als Wandschmuck und Wappentier.

Potsdam - Der Potsdamer Landtag hat den umstrittenen weißen Adler aus dem Plenarsaal verbannt. Das Parlament stimmte mit der rot-roten Mehrheit nach einer erregten Debatte am Donnerstag dafür, statt des weißen Adlers des Architekten Peter Kulka künftig einen stilisierten roten Adler auf dem Rednerpult zu präsentieren. Ein Antrag der CDU-Fraktion und einiger FDP-Abgeordneter, das originale Landeswappen an die Wand zu hängen, fand keine Mehrheit. "Damit ist die Diskussion nicht beendet", kündigte CDU-Fraktionsvize Dieter Dombrowski an.

Die Befürworter des originalen Wappens fuhren in der Debatte schwere Geschütze auf. "Seine Fahne trägt man und wenn es das Schicksal will, dann fällt man da drunter", sagte der FDP-Abgeordnete Gregor Beyer. "Aber niemals stellt man seine Fahne zur Disposition." Die CDU-Abgeordnete Beate Blechinger sagte, der rote märkische Adler auf weißem Grund sei in der Landesverfassung festgeschrieben: "Ein Wappen ist kein Kunstwerk, sondern ein Objekt mit historischen Bezügen." Kulka hatte den weißen Adler als Kunstwerk in den Plenarsaal gehängt.

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Der rote Adler entspreche dem Wunsch eines großen Teils der Brandenburger, sagte SPD-Fraktionschef Klaus Ness. "Die Hymne "Steige auf Du Roter Adler" hat vielen Brandenburgern in schwerer Zeit Mut gemacht." Mit dem von Kulka selbst vorgeschlagenen Kompromiss könnten Rechtsstreitigkeiten mit dem Architekten vermieden werden.

Die Bündnisgrünen hatten sich klar für die Beibehaltung des weißen Adlers ausgesprochen. Er sei das Kunstwerk, in dem die Gesamtgestaltung kulminiere, sagte die Abgeordnete Marie Luise von Halem. "Auch seinetwegen ist diesem Bau so viel Lob zuteilgeworden, auch seinetwegen haben Künstler und Architekten weit über die Landesgrenzen hinaus ihren Zuspruch geäußert." (dpa)

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