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Schutz. Die Grippeimpfung ist nach zwei Wochen wirksam. 

© Sebastian Gollnow/dpa

Brandenburg und Berlin: Erste Engpässe beim Grippeimpfstoff

Die Grippe in Brandenburg läuft noch langsam an. Doch es gibt in der Region erste Engpässe beim Impfstoff.

Von Laura Hofmann

Berlin/Potsdam - In Berlin und Brandenburg kommt es derzeit zu Engpässen beim Grippeimpfstoff. „Bei einigen Ärzten und Apotheken ist ein Kapazitätsproblem aufgetreten“, sagte Silvia Kostner vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales am Donnerstag. Von einem Mangel könne man allerdings nicht sprechen. Das bestätigt auch Dirk Becker, Pressesprecher der AOK Nordost, für die gesamte Region. In Brandenburg und Berlin sei die Situation vergleichbar. 

Es sei aber davon auszugehen, dass alle Risikogruppen bis zum jetzigen Zeitpunkt geimpft worden seien. „Von einer Unterversorgung kann daher keine Rede sein“, sagt Becker.

Tatsächlich sei die aktuelle Influenza-Vakzine 2018/19 wohl einfach ungleich verteilt. „Wir wissen nicht, wie viel Impfstoff sich in ganz Berlin befindet“, sagt Kostner. Einige Ärzte und Apotheker hätten genügend davon auf Vorrat, anderen wiederum sei der Impfstoff ausgegangen. Das könne daran liegen, so Kostner, dass betroffene Mediziner die Menge an benötigter Vakzine für dieses Jahr nicht korrekt kalkuliert und sie nicht frühzeitig nachbestellt haben.

Andere Bundesländer meldeten Mitte November Versorgungsengpässe

Schon Mitte November hatten die Länder Niedersachsen, Bremen, Saarland, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt Versorgungsengpässe mit Grippeimpfstoffen gemeldet. Das Bundesgesundheitsministerium reagierte darauf: Für den Rest dieser Grippe-Saison können die Bundesländer bei regionalem Bedarf erlauben, dass sich Apotheken und Arztpraxen untereinander mit Grippeimpfstoff versorgen und dass aus dem EU-Ausland bezogene Grippeimpfstoffe in den Apotheken abgegeben werden dürfen. Aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt es auf Anfrage, dass die Nachfrage nach dem Grippeimpfstoff in diesem Jahr deutlich höher ausfällt als noch im vergangenen Jahr. Das hat wahrscheinlich mit der schweren Grippewelle in der vergangenen Saison zu tun.

Interessierten, die sich jetzt noch impfen lassen wollen und deren Hausarzt die Grippeimpfung nicht durchführen kann, rät Silvia Kostner, sich bei anderen Ärzten durchzutelefonieren. Sie weist darauf hin, dass auch Fachärzte wie Gynäkologen Impfungen anbieten. Eine gute Alternative seien außerdem Ärztehäuser mit angeschlossener Apotheke. Der Grippeschutz greift erst knapp zwei Wochen nach der Impfung.

Bislang erst 20 Grippefälle in Brandenburg

Die Grippesaison in Brandenburg läuft bislang aber langsam an. Bislang seien 20 Influenzafälle gemeldet worden, im Vorjahr waren es bis zur 51. Kalenderwoche 27 Fälle gewesen, wie das Potsdamer Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Experten rechnen mit einem Höhepunkt der Saison erst für Januar oder Februar. In der gesamten Saison 2017/2018 waren mehr als 10 000 Erkrankungen gezählt worden, 17 Fälle verliefen tödlich. Experten gehen dabei von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht immer Laboruntersuchungen angeordnet werden. (mit dpa)

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