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Brandenburg: 2020 fehlen rund 95 000 Fachkräfte

Potsdam - Der Fachkräftemangel in Brandenburg wird sich einer Prognose zufolge in den kommenden Jahren erheblich zuspitzen. Ende 2020 werden rund 95 000 qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, teilte das Arbeitsministerium auf eine Anfrage der CDU-Landtags-Fraktion mit; unter Hinweis auf Berechnungen der Wirtschaftsförderung Brandenburg.

Potsdam - Der Fachkräftemangel in Brandenburg wird sich einer Prognose zufolge in den kommenden Jahren erheblich zuspitzen. Ende 2020 werden rund 95 000 qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, teilte das Arbeitsministerium auf eine Anfrage der CDU-Landtags-Fraktion mit; unter Hinweis auf Berechnungen der Wirtschaftsförderung Brandenburg.

Bereits im Februar dieses Jahres waren bei der Bundesagentur für Arbeit in Brandenburg 19 790 freie Stellen gemeldet, davon 4043 im Handwerk. Personalvermittler und Zeitarbeitsfirmen meldeten 4600 freie Stellen. Das Gesundheits- und Sozialwesen suchte etwa 2300 Mitarbeiter. Jeweils 1700 unbesetzte Stellen gab es in Baugewerbe und Handel.

Dabei sind längst nicht alle freien Stellen bei der Arbeitsverwaltung gemeldet, wird in der Antwort unterstrichen. Die sogenannte Meldequote variiere zwischen 40 und 60 Prozent, hieß es.

Laut CDU-Fraktion fällt es 43 Prozent der märkischen Mittelstandsfirmen laut einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) „sehr schwer“, geeignete Fachkräfte zu finden. Dem EY-Mittelstandsbarometer 2017 zufolge haben 25 Prozent der brandenburgischen Mittelständler Umsatzeinbußen von mehr als fünf Prozent beklagt, da sie wegen fehlender Fachkräfte Aufträge nicht hätten annehmen können.

Der Wirtschaft werden 2020 laut Ministerium insgesamt rund 113 760 Beschäftigte fehlen. Bei einem Fachkräfteanteil an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen von derzeit 84 Prozent fehlten bis Ende 2020 zirka 95 000 Arbeitnehmer mit Berufsabschluss.

Wie der Antwort weiter zu entnehmen ist, wäre der heutige Fachkräftemangel ohne Ausländer noch größer. Ihr Anteil an den Facharbeitern in Brandenburg stieg nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit von 1,9 Prozent im Dezember 2012 auf 3,1 Prozent Ende Juni 2016. Während seit 2010 immer weniger Ausbildungsverträge in Brandenburg vereinbart werden, haben immer mehr Ausländer eine Lehre begonnen.

Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge ging den Angaben zufolge von 15 596 im Jahr 2010 auf 10 220 im Jahr 2015 zurück. Im gleichen Zeitraum habe sich die Zahl der neu eingestellten ausländischen Auszubildenden von 129 auf 306 erhöht. dpa

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