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Waldbrand bei Ziltendorf 2019 (Archivbild)

© Julian Stähle/dpa

Böden wegen fehlender Niederschläge sehr trocken: Waldbrandgefahr in Brandenburg steigt

Mit der Frühlingssonne und der großen Trockenheit ist in den Brandenburger Wäldern die Brandgefahr wieder größer. Die Sommer der vergangenen Jahre haben die Böden austrocknen lassen. Und auch der Wintereinbruch mit viel Schnee hat nur wenig Linderung gebracht.

Potsdam - Nach dem weitgehend trockenen Wetter der vergangenen Tage steigt die Waldbrandgefahr in Brandenburg deutlich an. Am Dienstag werde voraussichtlich in 9 der 14 Landkreise die 3. Stufe (mittlere Gefahr) erreicht, berichtete der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, auf Anfrage. Am Montag herrschte die mittlere Gefahrenstufe in vier Landkreisen. Insgesamt gibt es fünf Warnstufen. Nach Angaben von Engel wird die Prognose täglich um 8.00 Uhr aktualisiert.

Hintergrund der steigenden Waldbrandgefahr sei das größtenteils trockene und sonnige Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit. So könne trockenes Laub oder Gras schnell in Flammen aufgehen. „Derzeit gibt es häufiger Brände auf Ödland, zumeist aus Fahrlässigkeit“, erläuterte Engel. So sei am Montag im Amt Elsterland (Elbe-Elster) ein großes Lagerfeuer gesichtet worden. Auch die Polizei sei hinzugezogen worden.

Nur die oberste Bodenschicht durchfeuchtet

Der zwischenzeitliche Wintereinbruch mit viel Schnee habe an der Trockenheit der Brandenburger Wälder nur wenig geändert, berichtete Engel. „Dabei wurde nur die oberste Bodenschicht durchfeuchtet - davon profitiert vielleicht die Landwirtschaft, etwa beim Getreideanbau“, berichtete er.

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„Wenn man aber tiefer gräbt, dahin, wo die Bäume wurzeln, ist der Boden weiterhin sehr trocken.“ Dies sei eine Folge der vergangenen drei, sehr trockenen Jahre. „Das führt in den Wäldern zu Trockenstress, Bäume werden absterben“, mahnte der Experte. „Wenn es dann wieder heiß und trocken wird, muss mit Waldbränden gerechnet werden.“

Im Jahr 2018 hatte es in Brandenburg nach Angaben von Engel 512 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 1674,1 Hektar gegeben. 2019 waren es 429 Brände auf einer Fläche von insgesamt 1388,6 Hektar. Im vergangenen Jahr waren es dagegen nur 299 Waldbrände auf einer mit 118,5 Hektar sehr geringen Gesamtfläche. „Auch im vergangenen Jahr war es sehr trocken, aber da haben immer wieder Regenschauer für Entlastung gesorgt“, erläuterte Engel. „Das Grundproblem der großen Trockenheit in den Böden haben die Schauer aber nicht lösen können.“

Klaus Peters

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