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Bildungslücken auch bei Meisterschülern: Handwerk sucht dringend Nachwuchs

Potsdam - Die Zahl der Meisterabsolventen ist in diesem Jahr leicht gesunken: Rund 450 junge Brandenburger haben bislang ihren Meister im Handwerk gemacht, wie eine Umfrage bei den drei Handwerkskammern ergab. 2015 waren es landesweit rund 500 Abschlüsse.

Potsdam - Die Zahl der Meisterabsolventen ist in diesem Jahr leicht gesunken: Rund 450 junge Brandenburger haben bislang ihren Meister im Handwerk gemacht, wie eine Umfrage bei den drei Handwerkskammern ergab. 2015 waren es landesweit rund 500 Abschlüsse. Die 190 erfolgreichen Prüflinge der Handwerkskammer Potsdam – davon rund 30 Frauen – erhielten am Samstag ihre Urkunden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte bei der Meisterfeier, dass von knapp 40 000 Handwerksbetrieben im Land in den kommenden Jahren Tausende zur Übergabe stünden. Hier ergäben sich für die Meisterabsolventen Zukunftschancen.

Besonders viele Abschlüsse gab es bei Elektro- und KFZ-Technikern. Aber auch Friseure, Tischler, Metallbauer, Konditoren und ein Schornsteinfeger waren unter den frischgebackenen Meistern. Rund 90 Prozent der Ausbildungen wurden über das Meister-Bafög finanziert. Nach Angaben der Kammern sind die Abschlusszahlen in den letzten Jahren im Ganzen konstant.

„Handwerksmeister sind gefragte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt“, sagte ein Sprecher der Handwerkskammer Cottbus. In Südbrandenburg müssten in den nächsten fünf Jahren über 2000 Betriebe mit insgesamt rund 10 000 Beschäftigten einen Nachfolger finden. Besonders die Branchen Elektro und Metall, aber auch Bäcker und Fleischer seien auf Nachwuchs angewiesen.

Im Osten Brandenburgs sei die rückläufige Zahl von Gesellen jedoch ein Problem, sagte ein Sprecher der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). Auffallend sei auch, dass den Meisterschülern teilweise Grundwissen aus der Schule fehlte, das erst noch vermittelt werden musste. Die Quote der Wiederholungsprüfungen sei daher gestiegen. „Da an der Qualität in den Meisterprüfungen kein Abstrich gemacht werden darf, stellen die unzureichenden Voraussetzungen die Prüfer vor echte Herausforderungen“, so der Sprecher. dpa

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