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Berliner Staatsanwaltschaft: Anklage nach Angriff auf Kippa-Träger

Vorwurf: Beleidigung und Körperverletzung

Berlin - Die Ermittlungen dauerten nicht lange: Einen Monat nach dem Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Angreifer erhoben. Der Vorwurf gegen den 19-jährigen Syrer laute auf gefährliche Körperverletzung und Beleidigung, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Zuständig für den Fall ist das Jugendschöffengericht Tiergarten.

Am 17. April waren der junge Israeli und ein Freund in Berlin-Prenzlauer Berg von drei arabisch sprechenden Männern antisemitisch beschimpft worden. Einer aus der Gruppe griff den Israeli an. Der Täter schlug mit einem Gürtel auf ihn ein. Er soll „in Verletzungsabsicht mehrfach mit einer Gürtelschnalle auf Kopf und Körper geschlagen haben“, erklärte die Staatsanwaltschaft. „Der Geschädigte erlitt durch die Tat u. a. eine aufgeplatzte Lippe und hatte länger anhaltende Schmerzen an Kopf und Körper.“

Der Israeli hatte den Angriff gefilmt und das Video ins Internet gestellt. Der Verdächtige, der seit 2015 in Deutschland lebt, wurde schnell von der Polizei identifiziert. Er stellte sich dann mit einem Verteidiger den Behörden, äußerte sich aber laut Staatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen. Seit dem 19. April sitzt er in Untersuchungshaft. „Es ist ein Asylbewerber, der einer Flüchtlingsunterkunft in Brandenburg zugewiesen war, sich aber in Berlin ohne festen Wohnsitz aufgehalten hat – deshalb Untersuchungshaft“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. dpa

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