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Berlin-Bashing?: Kritik an neuer Kampagne für Brandenburg

Kritik des Marketing-Clubs Potsdam an der neuen Brandenburg-Kampagne. Man sei entsetzt. Woran das liegt:

Von Peer Straube

Potsdam - Brandenburgs neue Imagekampagne sorgt weiter für Kontroversen. Am Mittwoch meldete sich der Marketing Club Potsdam zu Wort und äußerte scharfe Kritik an der Kampagne mit dem Titel „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“ „Ich bin entsetzt“, sagte Marketing Club-Chef Götz Friederich (CDU). Der Slogan erschließe sich niemandem und könnte vom Saarland bis nach Mecklenburg-Vorpommern in jedem Bundesland hängen, kritisierte Friederich.

Sauer stieß dem Marketing Club-Chef, der für die CDU auch Oberbürgermeisterkandidat in Potsdam ist, vor allem der eineinhalbminütige Imagefilm auf. Der von der rot-roten Landesregierung beauftragte Spot ist in einer überarbeiteten Form seit vorgestern im Internet zu sehen. Gezeigt wird zu Beginn ein See, dazu sagt eine Stimme aus dem Off: „Einfach. Wann haben wir eigentlich einfach verlernt?“. Es folgen düstere, in schwarz-weiß gehaltene Großstadtszenen mit Graffiti und einer Häuserschlucht, über die ein Flugzeug fliegt, begleitet von Sätzen wie „Einfach auf die Straße gehen, ohne das Gefühl, in den Krieg zu ziehen.“

Kampagne laufe komplett ins Leere

Insbesondere diese Passage wertete Friederich als „Berlin-Bashing pur“. Zwar wird die Stadt nicht namentlich genannt, aber es sei doch für jeden klar, wer gemeint ist, sagte Friederich. „Herrscht in Berlin Krieg, nur weil ein Flugzeug fliegt?“, fragte er provokant. Als Marketingmaßnahme laufe die Kampagne komplett ins Leere. Es fehle jegliches Brandenburg-Typische in dem Film. Es mache ihn „betroffen und fassungslos“, dass so etwas die Billigung der Regierung finde, erklärte Friederich.

Wie berichtet hatte die neue Marketingkampagne des Landes von Anfang an für Kritik und regierungsinternen Streit gesorgt – nicht zuletzt deshalb, weil sie weder mit der Brandenburger Tourismusagentur TMB noch mit dem Wirtschaftsministerium abgestimmt war. Verantwortlich für die Kampagne ist die Agentur „Scholz & Friends“. Der eineinhalbminütige Film ist nur ein erster Teaser, ein „Appetithappen“, wie Regierungssprecher Florian Engels erklärte. Im Internet wird der Film ebenfalls sehr kontrovers diskutiert. Und Berlin kontert mit ersten Alternativvorschlägen für die märkische Kampagne: „Brandenburg. Da musst du durch.“

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