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Brandenburg: BER: Weitere Verzögerung möglich

Neuausschreibungen werden geprüft

Berlin/Potsdam - Eine Neuausschreibung von Aufträgen könnte die Eröffnung des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg weiter verzögern. Für den Umbau der Gebäudetechnik im Terminal werden aber keine Abbrucharbeiten nötig sein. Das geht aus Äußerungen von Projektverantwortlichen am Mittwoch im Bauausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hervor. Die für Oktober geplante Eröffnung des Airports war Anfang Januar auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Hauptgrund ist die komplexe Brandschutzanlage. Der Flughafen wird nach jüngster Kalkulation 4,3 Milliarden Euro kosten. Dabei war aber die nochmalige Verzögerung nicht einberechnet.

Der Geschäftsführer des Gesamtprojektsteuerers WSP CBP Airport GmbH, Christian Manninger, sagte, es werde geprüft, ob der Flughafen Projektüberwacher und Planer erst nach einer EU-weiten Ausschreibung weiterbeschäftigen darf. Diese Ausschreibung sei nach der Terminabsage im Mai aufgrund von Ausnahmeregelungen unterblieben. Es sei unklar, ob das jetzt noch zulässig sei. Damals war dem Generalplaner PG BBI gekündigt worden, dessen Mitarbeiter wurden gleich wieder beschäftigt. Flughafen-Geschäftsführer Horst Amann sagte, möglicherweise müssten Aufgaben für 20, 30 oder 40 Ingenieure neu ausgeschrieben werden. „Wir haben nicht nur mit der Entrauchungsanlage Probleme, sondern wir haben sehr viele Themen dort draußen“, so Manninger.

Wie Vertreter der Firmen Bosch und Siemens berichtete er von zahlreichen Umplanungen seit Baubeginn 2006. „Jetzt wäre eine flächendeckende Bestandsaufnahme sinnvoll“, so Manninger. Was gebaut wurde, weiche teils erheblich von den Plänen ab. Bosch-Manager Ribinski wies die Verantwortung für das Debakel der Projektsteuerung zu. Sie hätten eingreifen müssen, als fehlerhafte und widersprüchliche Pläne kamen. „Ich sehe hier die Bruchstelle“, so Ribinski. Manninger sagte, die frühere Geschäftsführung habe die Vorgaben zu häufig geändert. dpa

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