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Verantwortlich für die BER-Baustelle: FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup.

© Jörg Carstensen/dpa

BER-Chef Lütke Daldrup: Eröffnungstermin 2020 kann „nicht mehr uneingeschränkt garantiert werden“

Bosch bekommt die Brandmeldeanlage am Flughafen weiterhin nicht in den Griff. Lütke Daldrup kann den Termin „nicht mehr uneingeschränkt garantieren“.

Die Eröffnung des neuen Berliner Airports im Oktober 2020 wird immer unwahrscheinlicher. Nach Tagessspiegel-Informationen gibt es neben den Problemen mit Dübeln und Kabeltrassen nun auch noch bei der Fertigstellung der fünf immer noch störanfälligen Brandmeldeanlagen, die als Gehirn des Brandschutzsystems im BER-Terminal gelten, neue Verzögerungen.

Der TÜV hält aktuell die Anlagen nach wie vor nicht für abnahmefähig, weil sie immer noch Fehlermeldungen produzieren. Drei der fünf Brandmeldezentralen seien "fehlerbehaftet", weitere Anpassungsarbeiten erforderlich, heißt es.

Die von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup geführte Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) formuliert nach internen Unterlagen nun als Ziel, die Anlagenfreigabe der Brandmeldeanlage„Ende Juni 2019“ zu schaffen.

Allerspätestens im Juni müssen nach dem FBB-Fahrplan aber die Wirk- und Prinzipprüfungen aller Sicherheitssysteme beginnen, um den BER 2020 – es wäre vierzehn Jahre nach Baubeginn – zu eröffnen. Zuletzt hatte die Firma Bosch bereits den vertraglich zugesagten Fertigstellungstermin für die Brandmeldeanlage zum 29. März gerissen. 

Die ursprüngliche Sicherheit des Eröffnungstermins im Oktober 2020 kann heute nicht mehr uneingeschränkt garantiert werden.

Engelbert Lütke Daldrup, Flughafenchef

Lütke Daldrup hält zwar weiterhin an der Eröffnung des neuen Airports im Oktober 2020 fest, auch nach jüngsten Berichten zum Ausmaß der Dübelprobleme. Doch gegenüber den Eigentümern hat Lütke Daldrup schon Anfang April intern erstmals nicht ausgeschlossen, dass der Termin unter Umständen nicht gehalten werden kann. Das geht nach Tagesspiegel-Informationen aus einer schriftlichen Erklärung Lütke Daldrups für die Gesellschafterversammlung der drei staatlichen Eigner hervor, die am 4. April 2019 stattfand.

Wörtlich heißt es darin: „Die Verlässlichkeit und Belastbarkeit des Eröffnungstermins gilt weiterhin. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die bauausführenden Unternehmen Bosch und ROM ihre Leistungsversprechen erfüllen sowie die Sachverständigen und die Bauordnungsbehörden die Freigaben erteilen.“ 

Angesichts der Risiken und Unsicherheiten gab Lütke Daldrup in dieser Erklärung dann dieses Fazit zu Protokoll, das „Spiegel Online“ zuerst publik machte: „Die ursprüngliche Sicherheit des Eröffnungstermins im Oktober 2020 kann heute nicht mehr uneingeschränkt garantiert werden.“

Nach einem vom Tagesspiegel veröffentlichten Bericht des TÜV Rheinland vom 8. März haben sich allein die gravierenden Mängel bei der Sicherheitsstromversorgung seit Anfang des Jahres verdreifacht, auf rund 11.000. In dem Bericht war von nötigen Rückbauten die Rede, um Mängel überhaupt beseitigen zu können. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft kommt nächste Woche zu seiner nächsten Sitzung zusammen. 

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