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Bei Unterrichtsdefiziten kommt der Prüftrupp öfter: Problemschulen im Visier

Potsdam - Brandenburgs Schulen sollen künftig engmaschiger kontrolliert werden. Das System der Schulvisitation, bei dem die Qualität der Schulen von externen Expertenteams überprüft wird, soll ab dem neuen Schuljahr umgestellt werden.

Potsdam - Brandenburgs Schulen sollen künftig engmaschiger kontrolliert werden. Das System der Schulvisitation, bei dem die Qualität der Schulen von externen Expertenteams überprüft wird, soll ab dem neuen Schuljahr umgestellt werden. Das teilte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Dienstag mit. Neu ist der Rhythmus, in dem die Schulen Besuch von der Aufsicht bekommen. Er soll passgenauer werden und die Schulen stärker in den Fokus nehmen, in denen es wiederholt messbare Defizite im Unterricht gab.

Problemschulen werden künftig alle zwei Jahre visitiert, um kontrollieren zu können, ob die Schulen Fortschritte machen. Als „Schulen in kritischer Lage“ werden solche eingestuft, in denen die Leistungsergebnisse etwa bei Vergleichsarbeiten wiederholt unter dem Landesdurchschnitt liegen. „Die Ergebnisse vorgehender Visitationen müssen den Anlass für eine zeitnahe weitere Evaluation geben“, erläutert das Ministerium. Das heißt: Wurde bei einem vorherigen Besuch ein Problem festgestellt, soll nicht zu viel Zeit bis zum nächsten Besuch durch die Kontrolleure vergehen. Bereits nach einem Jahr sollen die Tester und Berater wieder bei Schulen vorbeischauen, in denen sie zuvor in mehr als 70 Prozent der Unterrichtsstunden feststellen mussten, dass die Unterrichtsqualität „nicht den normativen Erwartungen“ entspricht. In akuten Fällen kann künftig auch kurzfristig ein Schulbesuch durch das Schulamt angefordert werden, wenn eine externe Einschätzung der Lage notwendig ist.

„Mit der Neuregelung kann adäquater auf schulische Bedingungen und Bedürfnisse eingegangen werden“, so Ministerin Ernst. So werde sichergestellt, dass die Schulqualität im ganzen Land gewahrt und keine Schule zurückgelassen werde. Schulen in der Entwicklung, also im Auf- oder Umbau befindliche Einrichtungen, sollen alle fünf Jahre Hinweise von außen bekommen. Schulen mit sehr guter und stabiler Entwicklung werden in größeren Abständen besucht, die bis zu zehn Jahre dauern können.

Teams aus speziell ausgebildeten Schulräten und Lehrern besuchen jeweils die Schulen und prüfen zehn Kriterien wie Förderung der Schüler und Professionalität der Lehrkräfte ab.

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