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Mit 38 Prozent sind deutlich weniger Bürger bei Facebook, Twitter, Instagram und Co. unterwegs als in anderen Bundesländern

© Robert Günther/dpa

Bei Digitalisierung nur im Mittelfeld: Brandenburger nutzen am wenigsten Social Media

Bei der Digitalisierung landet Brandenburg im bundesweiten Vergleich gerade einmal im unteren Mittelfeld. Außerdem schnitten Brandenburger bei der Social-Media-Nutzung am schlechtesten ab.

Potsdam/Berlin - Brandenburg hinkt bei der Digitalisierung laut einer Untersuchung hinterher. Das Bundesland landet im Ländervergleich nur im unteren Mittelfeld, wie aus dem am Montag in Berlin veröffentlichten Deutschland-Index der Digitalisierung 2019 hervorgeht. Es liegt demnach mit 60,2 Zählern weit hinter dem Spitzenreiter und Nachbarn Berlin (102,5).

Für ihren Index haben die Forscher des Kompetenzzentrums Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut Fokus nicht nur auf den Breitbandausbau und andere Infrastrukturdaten geschaut, sondern auch zahlreiche andere Indikatoren berücksichtigt, wie etwa die Zahl der Informatikstudenten in einem Bundesland oder unbesetzte IT-Stellen.

Brandenburger sind wenig auf Facebook, Twitter, Instagram unterwegs

Teil der Untersuchung war auch die Social-Media-Nutzung der Bevölkerung. Dabei schnitten die Brandenburger am schlechtesten ab: Mit 38 Prozent sind deutlich weniger Bürger bei Facebook, Twitter, Instagram und Co. unterwegs als in anderen Bundesländern. Spitzenreiter in Sachen Social Media war Rheinland-Pfalz, wo 60 Prozent der Menschen die verschiedenen Dienste nutzten.

Alle Ost-Bundesländer mit Ausnahme von Berlin erreichten Werte von unter 50 Prozent, was auch der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass aus diesen Regionen in den vergangenen Jahrzehnten besonders viele junge Menschen abgewandert sind. Doch im Osten ist nicht alles grau. Vor allem Sachsen habe in den vergangenen zwei Jahren stark aufgeholt, stellten die Forscher fest.

Insgesamt lässt sich laut Index für die Jahre 2017 bis 2019 vor allem bei der Infrastruktur und privaten Internetnutzung eine bundesweite Annäherung der digitalen Lebensverhältnisse beobachten. Blickt man dagegen auf die Wirtschaft und die Online-Angebote der Kommunalverwaltungen, sind die Unterschiede immer noch sehr groß. Ein Grund seien "immense Unterschiede" bei der Vergabe öffentlicher Gelder für Forschungsprojekte, hieß es. In Brandenburg sei die Förderung besonders niedrig ausgefallen.

Wenig öffentliche Hotspots in Brandenburg

Die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT hatten im vergangenen Jahr außerdem in jedem Bundesland einige repräsentativ ausgewählte Kommunen gefragt, ob es bei ihnen öffentliche WLAN-Hotspots gibt. Auch hier liegen die Stadtstaaten wieder ganz vorn. 

Relativ niedrig ist die Zahl der öffentlichen Hotspots demnach in Brandenburg, im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)

Anne Pollmann, Anne-Béatrice Clasmann

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