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Trotz Kritik hält Brandenburg am Beherbergungsverbot fest.

© dpa-tmn

Beherbergungsverbot gilt: Brandenburg nimmt keine Berliner mehr auf

Nun ist es offiziell: Hotels in Brandenburg dürfen keine Gäste aus Berlin mehr aufnehmen. Auch Besucher aus Frankfurt und Bremen dürfen in der Mark nicht einchecken.

Potsdam - Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus greift Brandenburg wie erwartet zu schärferen Maßnahmen. Ab heute gilt in der Mark ein Beherbungsverbot für alle Berliner. Denn laut dem Robert Koch-Institut hat die Landeshauptstadt den kritischen Wert von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen überschritten. Das teilte das Gesundheitsministerium Brandenburg am Freitagvormittag mit - am letzten Schultag vor den Herbstferien. Berliner, die Urlaub in Brandenburg machen wollten, müssen nun umplanen.

Der Schritt war erwartet worden, nachdem Berlins Gesundheitsbehörde am Donnerstag einen Wert von 52,8 gemeldet hatte. Die offizielle Bestätigung durch das RKI stand aber noch aus. „Die Corona-Infektionszahlen steigen in ganz Deutschland beunruhigend schnell an. Wir befinden uns mitten in einer neuen Welle und damit in einer Zeit, in der man auf unnötige Reisen verzichten und soziale Kontakte reduzieren sollte", sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und ergänzte: "Die steigende Zahl innerdeutscher Risikogebiete ist gerade zu Beginn der Ferienzeit für viele eine enorme Belastung. Umso wichtiger ist es, dass alle sich an die notwendigen Corona-Regeln diszipliniert halten. Die Eindämmung des Virus muss vor allem in den Hotspots erfolgen, damit sich das Virus nicht so rasant im ganzen Land ausbreiten kann.“

Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen).
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen).

© picture alliance/dpa

Verbot gilt nicht nur für Berliner

Gemäß der Maßnahme dürfen Beherbergungsstätten, Campingplätze oder Wohnmobilstellplätze sowie private und gewerbliche Vermieter von Ferienwohnungen, Ferienhäusern und vergleichbaren Räumlichkeiten solange keine Gäste aus Berlin aufnehmen, wie die 7-Tage-Inzidenz des gesamten Landes Berlin über dieser 50er-Marke liegt. 

Aber nicht nur Berliner sind von dem Verbot betroffen. Auch Besucher aus Bremen, Cloppenburg, Vechta, Wesermarsch (alle Niedersachsen), Esslingen (Baden-Württemberg) sowie den kreisfreien Städten Hamm, Herne, Remscheid (alle NRW), Frankfurt am Main, Offenbach am Main (beide Hessen) und Rosenheim (Bayern) dürfen in Brandenburg nicht aufgenommen werden.

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Reisen müssen nicht abgebrochen werden

Gäste können das Beherbergungsverbot durch einen negativen ärztlich attestierten Covid-19-Test umgehen. Dieser darf höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden sein. Zwingend notwendige Reisen - zum Beispiel aus beruflichen Gründen - bleiben erlaubt, wenn die Personen keine Covid-19-Symptome aufweisen.

Zudem betonte Nonnemacher, dass das Beherbergungsverbot nicht mit einem Einreiseverbot gleichzusetzen ist. „Berlinerinnen und Berliner dürfen selbstverständlich weiter sehr gerne nach Brandenburg zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Besuch und zur Erholung kommen. Sie sind bei uns immer herzlich willkommen. Aber wir alle müssen gegenseitig Rücksicht nehmen und dazu beitragen, die Gesundheit der Mitmenschen zu schützen“, so Nonnemacher. Keine Sorgen machen müssen sich Berliner, die am Donnerstag in das Nachbarbundesland gereist sind. Sie dürfen ihren Urlaub wie geplant in Brandenburg verbringen. Sie müssen nicht vorzeitig abreisen. 

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