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Brandenburg: Bauern befürchten Ernteverluste

Vor allem Gerste und Raps haben unter Spätfrost und Trockenheit gelitten

Von Katharina Wiechers

Ribbeck - Der brandenburgische Landesbauernverband erwartet 2011 Ernteverluste im Vergleich zum Vorjahr. Die extreme Trockenheit im Mai und Juni lasse befürchten, dass die Getreideernte um 400 000 Tonnen geringer ausfalle, sagte Präsident Udo Folgart am Dienstag zum offiziellen Ernteauftakt in Ribbeck (Havelland). Die Ernte werde damit voraussichtlich unter zwei Millionen Tonnen liegen. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre seien dies sogar 700 000 Tonnen weniger.

Bei der Wintergerste erwarten die Bauern einen Rückgang um 20 Prozent, bei Winterroggen und Winterweizen von jeweils zehn Prozent. Besonders dramatisch seien die Einbrüche beim Raps, sagte Udo Folgart. Hier rechneten die Bauern mit einem Ertrag von 370 000 Tonnen. Das wären 100 000 Tonnen weniger als 2010.

Auch der Spätfrost in diesem Jahr habe den Getreidesorten teilweise zugesetzt, sagte der Landesbauernpräsident. Die Gerste- und Rapsfelder seien teilweise wieder umgepflügt und stattdessen mit Mais bepflanzt worden. Dies sei auch einer der Gründe dafür, dass die Fläche in Brandenburg, auf der nun Mais stehe, um sieben Prozent größer sei als 2010.

Die Ernteverluste betreffen nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes ganz Deutschland. Er rechne mit einem Getreideertrag von knapp über 40 Millionen Tonnen, sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, der ebenfalls nach Ribbeck gekommen war. Das liege noch unter dem unbefriedigenden Ertrag vom vergangenen Jahr. Damals ernteten die Bauern in Deutschland 44 Millionen Tonnen Getreide.

Die extreme Trockenheit habe nicht nur zu Ernteeinbußen bei Gerste, Weizen und Raps geführt, fügte Sonnleitner hinzu. Auch der erste Schnitt beim Futteranbau habe in manchen Gebieten nur 30 bis 50 Prozent des üblichen Ertrages gebracht. Er hoffe, dass der Regen nun zumindest bei Mais und Zuckerrüben zu guten Ernten führe. Katharina Wiechers

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