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Bahnwerk Eberswalde: Jeder Zehnte muss gehen

Eberswalde/Templin - Die rot-rote Landesregierung hatte sich für den Erhalt eingesetzt und gekämpft. Nun droht doch der Wegfall von Jobs.

Eberswalde/Templin - Die rot-rote Landesregierung hatte sich für den Erhalt eingesetzt und gekämpft. Nun droht doch der Wegfall von Jobs. Der Betrieb im zahlungsunfähigen Eisenbahnwerk Eberswalde (EBW) kann zwar weitergehen. Für diesen Schritt seien jedoch Entlassungen notwendig, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter am Mittwoch mit. Insgesamt 15 Stellen sollten zum 1. Juni gestrichen werden. Das seien in etwa neun Prozent der Mitarbeiter. Die weitere Belegschaft arbeite in den drei bestehenden Produktionseinheiten weiter oder befinde sich in Qualifizierungsmaßnahmen. Hierfür sei mit dem Betriebsrat ein Sozialplan ausgehandelt worden.

Für eine Werksübernahme gebe es bereits Interessenten, erklärte der Insolvenzverwalter. Zudem lägen jetzt alle gängigen Zertifikate für die Überholung von Güterwaggons vor. Damit sei der Weg frei für die umfassende und qualitativ hochwertige Bearbeitung von Waggonradsätzen.

Der vorläufige Insolvenzverwalter wurde Anfang April vom Amtsgericht Frankfurt (Oder) bestellt. Bis Ende Juni - bis zur Entscheidung über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens - soll er die finanzielle Situation begutachten. Die EBW-Geschäftsführung hatte im März einen Insolvenzantrag gestellt, weil der Betrieb einen Liquiditätsengpass zu verzeichnen habe. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) sprach Anfang April von einem „echten Tiefschlag“. Die Belegschaft und das Land hatten lange um den Erhalt des Bahnwerks gekämpft. Sie konnten die Schließung dank des Investors Quantum Capitals Partner AG abwenden. Erst zu Jahresbeginn hatte das Eisenbahnwerk Eberswalde unter diesem Namen dann seine Aktivitäten aufgenommen. Das Land hatte für die Unternehmensrettung eine Bürgschaft übernommen. Im EBW sind derzeit 160 Mitarbeiter beschäftigt. dpa

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