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Der RE1 wird nicht häufiger fahren. 

© Andreas Klaer

Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg: Was sich mit dem Fahrplanwechsel ändert

Ab Sonntag gilt ein neuer Fahrplan für Brandenburg und Berlin. Die große Entlastung gibt es aber noch nicht.

Berlin/Potsdam - Bahnfahren soll auf einigen Strecken in Berlin und Brandenburg entspannter werden. Ab Sonntag (9. Dezember) gilt ein neuer Fahrplan, auch die Bauarbeiten am Berliner Ostkreuz sind zu Ende. "Wir können mehr Züge und größere Züge einsetzen", sagte eine Sprecherin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) vorab.

Zwischen Berlin und Nauen etwa sollen werktags drei zusätzliche Züge auf der Linie RE2 fahren. "Da ist es sehr voll", sagte sie. Im Süden wird abends ein zusätzlicher Zug zwischen Cottbus und Leipzig eingesetzt. Kleinere Orte im Spreewald bekommen mit der neuen Linie RB41 eine bessere Anbindung nach Cottbus.

EC von Berlin nach Krakau

Wen es weiter weg zieht: Künftig fährt abends ein EC von Berlin nach Krakau. Ab Frühjahr soll es auch mehr Plätze in den Regionalzügen RB10 (Nauen-Berlin) und RE7 (Dessau-Wünsdorf-Waldstadt) geben. Dafür müssten noch Züge aus Bayern umgebaut werden, sagte die Sprecherin. Der Start sei im zweiten Quartal 2019 geplant.

Ein wichtiger Schritt ist auch das neue Ostkreuz in Berlin. Nach zwölf Jahren Bauzeit ist das Bahnprojekt fertig. Zum Fahrplanwechsel wird ein neuer Regionalbahnsteig in Betrieb genommen, außerdem ein drittes und viertes S-Bahn-Gleis zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof.

Kleine Verbesserungen, aber keine Kehrtwende

Das Ostkreuz ist der größte Nahverkehrsknotenpunkt Berlins. Täglich steigen im Durchschnitt täglich 123 000 Menschen ein, aus oder um. Seit 2006 wurde das Kreuz für rund 500 Millionen Euro umgebaut und modernisiert, während der Verkehr weiterlief.

Das Ende der Bauarbeiten ist aus Sicht des Fahrgastverbands IGEB eine gute Nachricht. "Das ist ein Durchbruch für die S-Bahn", sagte Sprecher Jens Wieseke. Der neue Fahrplan bringt aus seiner Sicht insgesamt kleinere Verbesserungen, aber nicht die große Kehrtwende.

"Das Kernproblem ist: Es gibt im Detail Verbesserungen. Aber die große Entlastung gibt es noch nicht", sagte Wieseke. Grund sei die Infrastruktur, die man nicht so schnell ausbauen könne. Der Verband wünscht sich zum Beispiel, dass längere Züge auf der RE2 eingesetzt werden. Dafür seien die Bahnsteige in Brandenburg aber zu kurz.

Immerhin wird es nicht teurer

Teurer wird Bahnfahren beim VBB nicht - die Tarife bleiben zum zweiten Mal in Folge gleich. Im Fernverkehr dagegen hebt die Deutsche Bahn die Preise um 0,9 Prozent an. 

Zugfahrten im Regionalverkehr werden dann allerdings etwas teurer, wenn Gäste über Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg fahren wollen. Der Ticketverkauf über die polnische Grenze soll leichter werden. (dpa)

Bernd Röder, Julia Kilian

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