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Einer Frau werden Mundschleimhautzellen für eine DNA-Probe entnommen (Symbolbild).

© dpa

Babyleiche in der Uckermark: Mutter immer noch nicht ermittelt

140 Frauen gaben einen DNA-Test ab. Doch eine Spur zur Mutter hat die Polizei auch ein Jahr nach dem Fund des toten Kindes nicht.

Hohenfelde - Mehr als ein Jahr nach dem Fund eines toten Babys im Nordosten Brandenburgs suchen die Ermittler weiter nach der Mutter. „Wir haben die Mutter noch nicht ermittelt“, sagte Roland Kamenz, Sprecher bei der zuständigen Polizeidirektion Ost auf dpa-Anfrage. 140 Frauen hätten freiwillig einen DNA-Test abgegeben, darunter sei jedoch kein Treffer gewesen.

Ein Spaziergänger hatte das Kind am 22. März 2020 tot in der Nähe von Hohenfelde (Uckermark) entdeckt. Es soll schon mehrere Tage im Wasser gelegen haben. Nach Untersuchungen muss das Baby lebensfähig gewesen sein. Den Angaben der Polizei zufolge starb das kleine Mädchen keines natürlichen Todes. Unklar ist aber weiterhin, wie es zu Tode kam. „Da das Kind im Wasser lag, konnten keine Leichenspürhunde eingesetzt werden“, sagte der Sprecher der Abteilung Kapitalverbrechen bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Gerd-Götz Heininger.

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Hohe Hürden für Massentests

Wie geht es nun weiter? Im Gespräch sind schon länger verpflichtende DNA-Tests. „Es ist an der Zeit, diese zu prüfen“, sagte Heininger. Für solche Massentests sind aber hohe Hürden gesetzt. So ist laut Heininger für die richterlichen Beschlüsse ein Anfangsverdacht nötig. Da die Mutter des Kindes vermutlich - so der Stand der Ermittlungen - aus dem Ausland stamme, gestalte sich die Suche schwierig.

Die Polizei hatte auf einen Zeugenaufruf hin Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, aber auch diese führten nicht zu einer Spur. Laut Kamenz werden nun weitere Ermittlungsschritte geprüft. Welche das sind, sei derzeit noch offen. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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