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Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes Jänschwalde.

© dpa

Auch dank Corona-Effekt: Deutlicher Rückgang von Treibhausgasen

Brandenburg hat im Vorjahr fast 10 Prozent weniger Treibhausgase in die Luft geblasen. Um bis 2050 klimaneutral zu sein, will das Land einen Klimaplan aufstellen.

Potsdam - Die Corona-Pandemie hat die Treibhausgas-Emissionen auch in Brandenburg reduziert. Rund 51 Millionen Tonnen Treibhausgase wurden 2020 nach aktuellen Daten des Landesamtes für Umwelt (LfU) in die Luft geblasen. Das seien rund 4,3 Millionen Tonnen oder 9,5 Prozent weniger als im Jahr 2019. Der „Corona-Effekt“ habe etwa für gut die Hälfte dieser Einsparungen gesorgt, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) bei der Präsentation der Daten am Mittwoch.

Vor allem im Verkehr wurden zwölf Prozent weniger Emissionen gegenüber 2019 emittiert. Daneben haben vor allem die höhere CO2-Bepreisung und Corona-Folgen in fast allen Industriezweigen zu Einsparungen geführt. Hier verzeichnete das Land einen Rückgang um vier Prozent gegenüber 2019.

Auch das Klima nahm dem Ministerium zufolge Einfluss: So habe zum einen die Trockenheit in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Landwirtschaftliche Produktion zurückging und weniger Treibhausgase (minus drei Prozent) ausgestoßen worden sind, wie Carsten Linke, LfU-Referent für Klimaschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit sagte. Daneben konnten durch die Reservestellung zweier Blöcke des Kohle-Kraftwerks Jänschwalde seit Ende 2018 insgesamt rund acht Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

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Brandenburg will Klimaplan vorstellen

Bundesweit wurden im Corona-Jahr 2020 nach Angaben des Bundesumweltministeriums 70 Millionen Tonnen weniger Treibhausgase freigesetzt als 2019. Die Verringerung der Treibhausgase im vergangenen Jahr war laut dem Bundesamt der größte jährliche Rückgang seit 1990. Gut ein Drittel der Minderungen seien auf die Folgen der Pandemie zurückzuführen.

Damit Brandenburg sein Ziel, bis spätestens 2050 weitgehend klimaneutral zu sein, erreicht, soll ein Klimaplan aufgestellt werden - bislang liegt das Land bundesweit noch mit an der Spitze der energiebedingten CO2-Emissionen. Das Papier soll laut Ministerium für alle Sektoren Ziele und notwendige Handlungen definieren. Im Frühjahr will demnach ein Gutachterteam die Arbeit aufnehmen, Ergebnisse sollen Anfang 2022 vorliegen. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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