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Brandenburg: Angst um Berlins Störche Neubauprojekt bedroht Habitat der Zugvögel

Berlin - Bald schon könnten die letzten Störche aus Berlin verschwinden – vertrieben durch Neubau-Projekte. Das befürchtet Beate Kitzmann, Naturschützerin und Chefin des Naturhofs Malchow.

Berlin - Bald schon könnten die letzten Störche aus Berlin verschwinden – vertrieben durch Neubau-Projekte. Das befürchtet Beate Kitzmann, Naturschützerin und Chefin des Naturhofs Malchow. Dort befinden sich zwei der fünf Berliner Storchennester. Direkt nebenan ist das größte Berliner Bauprojekt „Blankenburger Süden“ geplant, 10 000 Wohnungen sollen im Norden Pankows an der Bezirksgrenze zu Lichtenberg entstehen. Eine Horrorvision für Kitzmann: „Dann wird kein Storch mehr nach Malchow kommen.“

Der Nordosten ist Berlins traditionelles Storchbrutgebiet. Die Dörfer in den Bezirken Lichtenberg und Pankow beherbergen alle verbliebenen fünf Horste der Stadt. Neben den beiden Nestern in Malchow gibt es je eines Falkenberg, Wartenberg und Blankenfelde. Die Anzahl der Berliner Störche schwankt zwischen zwei und drei Brutpaaren, dieses Jahr wurde bisher ein Paar in Falkenberg und ein einzelner Storch in Malchow gesichtet. „Wir warten und hoffen noch“, sagt Kitzmann.

Akut bedroht sind die Nester in Malchow und Blankenfelde durch das Bauprojekt „Blankenburger Süden“. Die Wiesen und Ackerflächen, aber auch die Kleingartenanlagen zwischen Blankenburg, Heinersdorf und Malchow versorgen die Störche mit Mäusen, Fröschen und Insekten. Ein Storchenpaar braucht zwei bis drei Kilometer Nahrungsraum im Radius um das Nest herum für den Bruterfolg.

Kitzmann will die Habitate der Störche in Berlin nun unter Schutz stellen lassen. Dazu gehört beim „Blankenburger Süden“ auch die landeseigene Ackerfläche, auf der bis zu 6000 Wohnungen entstehen sollen. Kitzmann fordert, die Fläche freizuhalten und maximal das Gelände der ehemaligen Kasernen am Blankenburger Pflasterweg zu bebauen. Der Naturhof hat den Bezirk Lichtenberg gebeten, sich in die Diskussion um das Bauprojekt Blankenburg einzumischen. Eine umfangreiche Analyse solle die Auswirkungen auf den Lebensraum von Störchen und anderen Tieren im geplanten Baugebiet ergründen. Demnächst soll ein entsprechender Antrag in der Lichtenberger BVV behandelt werden. Christian Hönicke

Christian Hönicke

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