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Merkels Stimme. Wahlvorstand Rüdiger Reich entgeht nichts.

© krohnfoto.de

ANGELA MERKEL WÄHLT: „Ich kenne Sie ja“, sagt die Wahlhelferin

Irgendwie spricht es sich herum: „Ick gloobe, hier wählt die Kanzlerin“, sagt der Straßenbahnfahrer. Touristen haben ihn angesichts Dutzender Polizeiautos in der Dorotheenstraße gefragt, was hier los sei.

Irgendwie spricht es sich herum: „Ick gloobe, hier wählt die Kanzlerin“, sagt der Straßenbahnfahrer. Touristen haben ihn angesichts Dutzender Polizeiautos in der Dorotheenstraße gefragt, was hier los sei. Tatsächlich weisen einfache weiße Blätter das Wahllokal 228 aus – die Mensa-Süd der Humboldt-Uni. Die wird zwar seit Jahren umgebaut und besteht derzeit nur aus einem großen Zelt, aber der Weltpresse ist das egal: Kameraleute aus allen Herren Länder drängen sich um die drei Wahlkabinen. Man spricht Slowenisch, Spanisch, Holländisch. Schließlich ist es kurz vor 13.30 Uhr, die Kanzlerin ist ja eigentlich immer pünktlich – und tatsächlich: Kurz vor halb zwei betritt Angela Merkel mit Ehemann Joachim Sauer das Zelt, schüttelt den Wahlhelfern die Hand, zückt brav Wahlbenachrichtigung und Personalausweis. „Den brauchen Sie erst später“, sagt Wahlhelferin Manuela Steinhagen- Reich, „ich kenne Sie ja.“ Ihr Mann Rüdiger Reich ist hier Wahlleiter und kennt den Wirbel schon von den letzten Wahlen. „Aber so viel Presse war nie“, sagt er. Das empfindet wohl auch die Kanzlerin, fast entschuldigend sagt sie zu den Helfern: „Jetzt wird es für Sie ja ruhiger.“ Dann geht sie zu Fuß zurück in ihre Wohnung am Kupfergraben. Die Weltpresse folgt ihr bis vor die Haustür. Aber noch hat Angela Merkel nichts zur Wahl zu sagen. Sandra Dassler

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