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Brandenburg: Aldi will 2000 Wohnungen in Berlin bauen Kaltmieten zwischen 6,50 und 10 Euro möglich

Berlin - Das Thema ist für einen Lebensmittelhändler ungewöhnlich: Aldi will in den nächsten fünf Jahren rund 2000 Wohnungen bauen und vermieten, an 30 von 130 Berliner Filialstandorten. Die Aldi-Wohnungen würden aber nicht exklusiv an Stammkunden vergeben, versicherte Immobilien-Geschäftsführer bei Aldi-Nord, Jörg Michalek.

Berlin - Das Thema ist für einen Lebensmittelhändler ungewöhnlich: Aldi will in den nächsten fünf Jahren rund 2000 Wohnungen bauen und vermieten, an 30 von 130 Berliner Filialstandorten. Die Aldi-Wohnungen würden aber nicht exklusiv an Stammkunden vergeben, versicherte Immobilien-Geschäftsführer bei Aldi-Nord, Jörg Michalek. Der Wohnungsbau ist ein Entgegenkommen an die Bezirke, die dafür größere Marktflächen genehmigen – das wird allerdings nur indirekt bestätigt, solche Deals sind offiziell nicht erlaubt.

30 Prozent der Aldi-Wohnungen sollen als Sozialwohnungen angeboten werden, also für 6,50 Euro Kaltmiete. Das ist ebenfalls ein Entgegenkommen, denn bei den relativ kleinen Bauvolumina von 50 bis 70 Wohnungen pro Standort gilt die 30-Prozent-Regel nicht. Die restlichen Wohnungen sollen maximal zehn Euro pro Quadratmeter kosten. Aldi modernisiert derzeit seine 130 Berliner Märkte, die Flächen sollen von 800 auf 1200 Quadratmeter wachsen. Die Satteldachhallen werden früher oder später abgerissen, für eine Aufstockung seien sie statisch nicht geeignet. Die neuen Märkte werden als Wohnblock mit Aldi im Erdgeschoss errichtet, zwei Pilotprojekte in Neukölln und in Lichtenberg sind unterwegs. Hier will Aldi bis 2019 200 Wohnungen bauen. Wie die Aldi-Wohnung aussehen wird, wollte Michalek nicht verraten.

Die Aldi-Offensive hat eine Vorgeschichte: Der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto fragte schon 2014 beim Senat an, wie viele Wohnungen auf Supermärkten entstehen könnten, doch statt Zahlen lieferte die Verwaltung vor allem Bedenken. Im Juni 2017, nach einem „Supermarktgipfel“ hieß es dann: „Angesichts des Wohnraumbedarfs und steigender Bodenpreise in Berlin ist für künftige Lebensmittelmärkte jedoch vermehrt ihre Integration in mehrgeschossige Gebäude erforderlich.“ Rund 1000 Märkte gibt es in Berlin, auf 330 Standorten könnten Wohnungen entstehen, das gibt ein Potenzial von etwa 30 000 Wohnungen.Th. Loy

Th. Loy

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