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Manipuliert oder nicht? Brandenburgs SPD-Landtagsfraktion hat nichts gegen Genmais auf dem Acker.

© ddp

Agrarpolitik: SPD für Gentechnik

Landtagsfraktion spricht sich gegen gentechnikfreies Brandenburg aus

Potsdam - Die SPD-Fraktion des Landtags ist weiterhin gegen Pläne, möglichst das ganze Bundesland zu einer Zone zu erklären, in der der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen verboten wäre. Dies sei schon deswegen nicht sinnvoll, weil im Land einige Forschungseinrichtungen arbeiteten, die ein großes Interesse an der Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzensorten hätten, sagte die fachpolitische Sprecherin der Fraktion Martina Gregor-Ness. Sie wende sich "gegen eine Schwarz-Weiß-Malerei" bei diesem Thema und stelle sich damit indirekt gegen einen Antrag der Grünen, die möglichst große Teile der Landesfläche als Bereiche ausweisen wollen, in denen auch nach entsprechender Freigabe durch die Bundesregierung und die EU kein Anbau von Genpflanzen erfolgen soll.

Möglich wäre die nur durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Agrarbetriebe und durch eine entsprechende Mithilfe der Landesregierung bei der Umsetzung solch einer Marketingstrategie. Die große Skepsis der Verbraucher gegenüber gentechnisch veränderten Lebensmitteln ist aus Sicht von Gregor-Ness und angesichts des internationalen Interesse an der Entwicklung effektiver Pflanzensorten für den wachsenden Ernährungsbedarf der Weltbevölkerung kein hinreichender Grund für ein flächendeckend genfreies Brandenburg. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Holzschuher verwies auf die in Brandenburg angesiedelten international bedeutenden Forschungsinstitute, die sich mit Gentechnik beschäftigten. Holzschuher wie auch Gregor-Ness warnten vor einer Verteufelung der Disziplin. Mit einem Ausstieg würde sich das Land völlig abschotten, sagte die Abgeordnete.

Agragpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist Udo Folgart, Chef des Landesbauernverbandes Brandenburg und Vize-Bundeschef des Bauernverbandes. Der Agrarfunktionär und Geschäftsführer zweier Großagrargenossenschaften, der sich seit Jahren massiv dafür stark gemacht hat, dass gegebenenfalls auch gentechnisch veränderte Pflanzensorten genutzt werden können. Dem entgegen stand jahrelang die Haltung des einstigen Agrarministers und SPD-Fraktionschefs, dem heutigen Innenminister Dietmar Woidke, der sich klar gegen gentechnisch veränderte Pflanzen positioniert hatte. Johann Legner (mit dpa)

Johann Legner (mit dpa)

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