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Die Proben werden im Landeslabor untersucht (Symbolbild).

© picture alliance/dpa

Update

Afrikanische Schweinepest in Brandenburg: Landesregierung geht von weiteren Fällen aus

Im Kreis Spree-Neiße wurde bei einem toten Wildschwein die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Jetzt könnte es weitere Fälle geben.

Potsdam - Nach dem ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland sind in Brandenburg weitere Wildschweinkadaver entdeckt worden. Proben werden jetzt im Landeslabor untersucht, sagte Gabriel Hesse, Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums, am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatte Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern berichtet, dass die toten Tiere unweit vom ersten Fundort entdeckt wurden.

Die Brandenburger Landesregierung geht inzwischen von weiteren betroffenen Tieren aus. „Es wäre ein Wunder, wenn es ein Einzelfall bleiben würde“, sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag in Potsdam. „Wir haben bis jetzt keine weiteren positiven Befunde, aber es ist realistischerweise davon auszugehen.“

12 kilometerlanger Elektrozaun aufgestellt

Die Afrikanische Schweinepest war vergangene Woche bei einem bei Schenkendöbern im Landkreis Spree-Neiße gefundenem toten Wildschwein nachgewiesen worden. Inzwischen wurde ein 12 Kilometer langer mobiler Elektrozaun rund um die Kernzone am Fundort aufgestellt.

Aufgrund der gespannten Lage haben SPD und Grüne im niedersächsischen Landtag eine Abkehr von Billigfleisch-Exporten gefordert. „Ein Weg könnte sein, die Gesamtzahl der Tiere zu senken“, sagte der SPD-Abgeordnete Tobias Heilmann. Wenn weniger Schweine gehalten würden, gebe es weniger Düngeprobleme. Dies diene auch dem Klimaschutz. Jedes dritte deutsche Schwein stammt aus Niedersachsen: Etwa 5300 Betriebe halten rund 8,3 Millionen Schweine.

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Heimische Märkte stabilisieren

„Wir müssen sehen, dass wir die heimischen Märkte stabilisieren“, sagte Grünen-Agrarexperte Christian Meyer. „Die von der CDU forcierte Exportstrategie ist falsch.“ Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest treffe die exportorientierte Billigproduktion, die nun von einem massiven Rückgang der Preise betroffen sei. Statt die Massenproduktion mit Subventionen zu stützen, müssten tierwohlgerechte Betriebe gefördert werden.(dpa)

Gudrun Janicke

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