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im Potsdamer Stern-Center herrschte am Samstag mäßiger Andrang.

© Andreas Klaer

Update

7-Tage-Inzidenz in Brandenburg steigt weiter: Potsdam über kritischer Marke - Schließungen drohen

16 Brandenburger Kommunen liegen über der 100er-Schwelle. Das Land meldete am Sonntag 480 neue Infektionen.

Potsdam - Potsdam wird seine Öffnungen im Einzelhandel mit einer Corona-Testpflicht wieder zurücknehmen, sollte die Stadt auch in den kommenden zwei Tage bei der Sieben-Tage-Inzidenz über einen Wert von 100 liegen. Das teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit. Aktuell liegt der Wert demnach bei 100,9 und überschritt damit am Sonntag erstmals seit Ende Januar wieder die kritische Marke, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt. 

Die aktuelle Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg sieht die sogenannte „Notbremse“ vor, sollte der Wert drei Tage hintereinander über der 100er-Marke bleiben. Dann müsse die Stadt entsprechend der Landesverordnung Schließungen, etwa im Einzelhandel, vornehmen, hieß es. Damit würde auch die geltende Testpflicht wegfallen.

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Schubert: Testpflicht sinnvolles Instrument

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hält die im Einzelhandel eingeführte Testpflicht für ein sinnvolles Instrument, um den Handel so lange wie möglich offen halten zu können und trotzdem einen regionalen Einkaufstourismus zu vermeiden. Zur Entscheidung Berlins, ebenfalls eine Testpflicht einzuführen, dabei aber auf das sogenannte Termin-Shopping zu verzichten, sagte Schubert: „Wenn die Menschen in Berlin mit negativem Test, aber ohne Termin einkaufen gehen können, dann wäre das auch sinnvoll im nahe gelegenen Potsdam.“ Das Land müsse dafür die Grundlagen legen.

Schubert will sich in den kommenden Tagen mit Kammern und Handelsverbänden sowie Händlerinnen und Händlern über bisherige Erfahrungen bei der Testpflicht austauschen. So könnten auch Rückschlüsse für die Modellversuche des Landes gezogen werden.

Nach Angaben des Landes haben sich in Potsdam bisher 5552 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Sonntag kamen 26 Infektionen hinzu, am Samstag wurden 31 neue Ansteckungen gemeldet. 22 Corona-Patienten befinden sich nach Angaben der Stadt in den Potsdamer Kliniken, davon müssen 15 Personen auf Intensivstationen behandelt werden. Zum Vergleich: Vor einer Woche mussten acht von 24 Corona-Patienten intensivmedizinische betreut werden. 

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.

© Ottmar Winter PNN

Inzidenz für Brandenburg bei 137

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums lag die 7-Tage-Inzidenz am Sonntag landesweit bei rund 137. Am Samstag hatte der Wert rund 135 betragen, am Freitag lag er bei knapp 130. Zwölf Kreise sowie die Städte Cottbus und Frankfurt (Oder) lagen den Daten zufolge am Sonntag mindestens drei Tage hintereinander bei einem Wert von über 100.

Damit greift die Notbremse aus der Verordnung des Landes in Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oberhavel, Oder-Spree, Teltow-Fläming, Spree-Neiße, Potsdam-Mittelmark, Havelland, Märkisch-Oderland, Ostprignitz-Ruppin, Barnim, Prignitz und den kreisfreien Städten Cottbus und Frankfurt (Oder). Dort dürfen sich nach den aktuellen Regeln nur noch ein Haushalt und eine weitere Person treffen, Geschäfte und Museen dürfen nicht mehr für Termin-Einkäufe öffnen. Supermärkte und andere Läden für den täglichen Bedarf sind davon ausgenommen.

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Elbe-Elster bleibt der Corona-Hotspot

Corona-Schwerpunkt im Land ist weiter der südliche Kreis Elbe-Elster mit einem Inzidenz-Wert von rund 267, gefolgt vom Nachbar-Kreis Oberspreewald-Lausitz mit rund 182. In der Landeshauptstadt Potsdam und in Brandenburg/Havel stieg der Wert über die Marke von 100. Nur die Landkreise Dahme-Spreewald und Uckermark liegen darunter. Neben Potsdam lag auch in Brandenburg an der Havel die Inzidenz am Sonntag am ersten Tag über 100.

Im Kreis Elbe-Elster bleibt die Inzidenz am höchsten.
Im Kreis Elbe-Elster bleibt die Inzidenz am höchsten.

© dpa

Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Ansteckungen im Land sank auf 480 Fälle nach 592 bestätigten Infektionen am Samstag und 651 am Freitag. Allerdings melden die Gesundheitsämter die Zahlen am Wochenende häufig verzögert. Erkrankt sind aktuell 6538 Menschen, 372 mehr als einen Tag zuvor. Landesweit kamen drei neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu. (dpa)

Silke Nauschütz

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