zum Hauptinhalt
Ursula Nonnemacher (Grüne), Brandenburgs Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz.

© dpa

10.000 Euro für Netzwerktreffen: Sozialministerium fördert Hilfe und Beratung für Transmenschen

Durch die Förderung sollen zielgenaue Selbsthilfe-, Beratungs- und Begleitangebote im Land sichergestellt werden. Vor allem im Bereich von Kindern und Jugendlichen gibt es hohen Beratungsbedarf.

Potsdam - Selbsthilfe, Beratung, Begleitung: Um Transmenschen besser zu unterstützen, fördert das Sozialministerium Brandenburg ein Netzwerktreffen von Akteuren aus der Szene mit 10.000 Euro. Ziel des Treffens sei es, möglichst zielgenaue Selbsthilfe-, Beratungs- und Begleitangebote im Land sicherzustellen und bedarfsgerecht zu erweitern, teilte das Sozialministerium am Sonntag mit. Das Geld stammt aus Lottomitteln.

Das Ministerium nutzte den Begriff „trans*“. Er stehe für Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht dem ihnen bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht, deren Geschlechtsempfinden nicht innerhalb einer binären Frau-Mann-Geschlechterordnung verankert ist (nicht-binär) oder die sich keine eindeutige Geschlechtszuordnung wünschen (männlich, weiblich, divers).

Hoher Beratungsbedarf

In den letzten Jahren habe sich vor allem ein hoher Beratungsbedarf im Bereich von Kindern und Jugendlichen entwickelt, hieß es. Daher soll mit dem Geld auch eine Selbsthilfegruppe für Jugendliche eingerichtet werden. Es sei ihr „ein Herzensanliegen“, so Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), dass gerade Kinder und Jugendliche in Brandenburg frei von Diskriminierung aufwachsen könnten. „Indem wir die Beratung und Selbsthilfe stärken, bauen wir Vorurteile und Unkenntnis in der Bevölkerung ab.“

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran - in den Sommerferien einmal wöchentlich, am Dienstag. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Auch Fragen zur sozialen, körperlichen oder juristischen Angleichung, um die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken, benötigten eine gute, fachliche Beratung. Bislang fehle es an solchen Beratungsstrukturen und Schutzräumen in Brandenburg - vor allem im ländlichen Raum.

Mit dem Projekt würden nun ganz gezielt die Strukturen gestärkt, um Personen, die sich mit einem anderen als dem ihnen bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zugehörig fühlen, auf ihrem Weg zu unterstützen, so Nonnemacher. Projektträger ist der Aufklärungs- und Beratungsverein Katte - Kommunale Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false