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Das Karl-Liebknecht-Gymnasium in Frankfurt (Oder) bleibt vorerst geschlossen (Archivbild). 

© dpa

Corona-Fälle in Brandenburg: Zwei Schulen und eine Kita schließen

In Brandenburg müssen die ersten Schulen und eine Kita wegen Corona-Infektionen schließen. Die Bildungsministerin verteidigt den Schulstart trotz Pandemie.

Wittenberge/Frankfurt (Oder) - Zwei Schulen und eine Kita in Brandenburg haben nach Corona-Infektionen schließen müssen. Um weitere Infektionen zu verhindern, hat ein Gymnasium in Frankfurt (Oder) auf Anweisung des Gesundheitsamtes den Lehrbetrieb eingestellt. Sowohl unter den Schülern als auch unter den Lehrern gebe es jeweils einen bestätigten positiven Corona-Fall, sagte Oberbürgermeister René Wilke (Linke) der Deutschen Presse-Agentur.

Alle 860 Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums wurden am Dienstagmorgen nach Hause geschickt, wie Schulleiter Torsten Kleefeld bestätigte. Eine Quarantäneanordnung des Gesundheitsamtes gebe es zunächst nicht. Das Gymnasium soll laut Kleefeld für eine Woche geschlossen bleiben. Bereits seit Freitag ist eine ganze Schulklasse der Einrichtung für 14 Tage in Quarantäne. Eine Schülerin der Klasse war positiv auf das Coronavirus getestet worden.

„Wir haben eine kritische Lage, die ernst zu nehmen ist“

Wie der RBB berichtete, soll ein Großteil der Schüler in den kommenden Tagen getestet werden. Es werde eine Menge Tests geben, aber nicht schulweit, bestätigte Wilke. Er sprach von mehr als 300 Testungen, die vorgenommen werden sollen. „Wir haben eine kritische Lage, die ernst zu nehmen ist“, stellte Wilke fest. Die Schließung des Gymnasiums sei eine Vorsichtsmaßnahme. „Wir gehen nicht davon aus, dass es schulübergreifend Infektionen gibt“. Der Infektionsherd müsse aber eingegrenzt werden.

Auch eine Grundschule und eine Kita in Wittenberge (Prignitz) wurden nach Corona-Infektionen vorsorglich geschlossen. Ein Mann aus Wittenberge wurde positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Am Dienstag teilte der Kreis mit, auch seine Familie sei mit ihren Kindern positiv auf Covid-19 getestet worden. Daraufhin habe der Kreis die komplette Schließung der Elblandgrundschule und der AWO-Kita „Haus der kleinen Strolche“ angeordnet, die die Kinder besucht hatten.

Am Mittwoch sollen alle Kinder und Mitarbeiter der Schule und der Kita - insgesamt mehr als 500 Menschen - getestet werden. Nachdem das Gesundheitsamt am Samstag von der Infektion des Mannes erfahren hatte, ordnete es Quarantäne für mehr als 60 Schul- und 15 Kita-Kinder sowie zwei Erzieherinnen an.

Ministerinnen bitten um Verständnis

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) baten alle Schüler, Eltern und Beschäftigten um Verständnis für die Maßnahmen und um genaue Einhaltung der jeweils angeordneten Quarantäne. „Das sei notwendig, um Infektionsketten so schnell wie möglich zu unterbrechen, und damit lokale Corona-Hotspots mit noch größeren Auswirkungen zu verhindern“, hieß es.

„Unsere Strategie im Land Brandenburg ist es, den Betrieb von Kitas und Schulen möglichst wenig einzuschränken. Es sollen so wenig Menschen in Quarantäne wie möglich, aber so viele wie notwendig“, erklärte Nonnemacher. Solange man Kontakte klar eingrenzen könne, würden nur einzelne Personengruppen, zum Beispiel eine Schulklasse, in die häusliche Quarantäne geschickt. „Wenn aber das Infektionsgeschehen diffus ist, kann auch die vorübergehende Schließung einer ganzen Einrichtung erforderlich sein.“

Bildungsministerin Ernst verteidigte trotz der Infektionen den Schulstart unter Pandemie-Bedingungen. „Kinder haben ein Recht auf Bildung. Deshalb war und ist unsere Entscheidung, nach den Sommerferien mit dem regulären Schulbetrieb zu starten, richtig.“ Mit Blick auf die Schließungen sagte Ernst: „Wir müssen vorübergehende Einschränkungen akzeptieren.“ Neben den beiden Schulen und der Kita mussten in Brandenburg nach Angaben des Bildungsministeriums an drei weiteren Schulen einzelne Klassen in Quarantäne, in zwei Fällen gebe es kurzfristigen Distanzuntericht. Daneben sei für einzelne oder mehrere Personen die Quarantäne angebordnet worden. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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