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Star-Friseur Udo Walz in seinem Salon auf dem Kurfürstendamm in Berlin.

© Soeren Stache/dpa

Update

Berliner Star-Friseur: Udo Walz im Alter von 76 Jahren gestorben

Der bekannte deutsche Friseur Udo Walz ist tot. Das bestätigte sein Ehemann. Walz soll nach einem Diabetes-Schock zuletzt im Koma gelegen haben.

Star-Friseur Udo Walz ist am Freitagmittag gestorben. Was die Bild-Zeitung am frühen Nachmittag zuerst berichtete, wurde der Deutschen Presse-Agentur später aus dem Umfeld von Walz bestätigt. Sein Ehemann Carsten Thamm habe laut Bild-Zeitung gesagt: „Udo ist friedlich um 12 Uhr eingeschlafen.“ Demnach habe Walz vor zwei Wochen einen Diabetes-Schock erlitten und sei danach ins Koma gefallen.

Walz litt seit rund 30 Jahren an Diabetes. Seit Ende September ist bekannt, dass Walz seit einer Fuß-OP auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Er führte seinen größten Friseursalon auf dem Kürfürstendamm.

Zu seinem 75. Geburtstag vor einem Jahr sagte Walz, dass er selbst dann noch jeden Tag im Salon sein wolle, wenn er im Rollstuhl sitzen würde. „Das gefällt den Mitarbeitern, und die Kunden mögen es auch, wenn ich hier bin.“ Der große Erfolg war ihm nie zu Kopf gestiegen, obwohl er schon etlichen prominenten Kunden von Marlene Dietrich bis Angela Merkel den Kopf gewaschen hatte.

Seine Kunden kommen aus ganz Deutschland und auch aus Österreich oder der Schweiz. Zuletzt beschränkte er sich allerdings aufs Beraten und ließ seine 65 Mitarbeiter für ihn schneiden. Fünf Bücher hat er publiziert mit vielen aus Erfahrung gewonnenen Tipps.

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An Nachwuchs-Bewerbern fehlte es ihm nicht, die Sorgen vieler Kollegen, die vergeblich nach Auszubildenden suchen, teilte er nicht: „Ich könnte eine Börse aufmachen.“ Dass viele den guten Namen „Udo Walz“ als Sprungbrett benutzen, war ihm dabei durchaus klar.

Er schätzte sich glücklich, sagen zu können: „Mein Beruf ist mein Hobby.“ Das Schönste daran sei für ihn immer der Vorher-Nachher-Effekt gewesen: „Wenn aus einem hässlichen Entlein ein schöner Schwan geworden ist.“ Das Wort Starfriseur hörte er freilich gar nicht gerne. „Das beleidigt mich, weil es so klingt, als würde ich nur Stars frisieren.“ Ihm sei jeder Kopf wichtig gewesen.

Trotzdem interessierte er sich für Entwicklungen in der Mode, tauchte etwa bei der Fashion Week vor einem Jahr in der Michalsky-Show auf. Früher hätten ihn die Schauen von Karl Lagerfeld besonders interessiert, weil da die Frisuren immer eine besondere Rolle spielten. „Haare und Kleidung waren grundsätzlich eine Komposition.“ Solange es möglich ist, wollte er weiter in seinem Beruf arbeiten und auch für ihn werben, sagte er zu seinem 75. Geburtstag.

Noch vor wenigen Tagen hatte Walz in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel geschrieben: „Aber letztendlich kommt eh alles ganz anders, egal, wie wir uns heute die Zukunft vorstellen.“ Die letzten Sätze stehen seit der Gewissheit vom Freitag in einem etwas anderen Licht: „Diese Zeit mit der Pandemie hat ja auch keiner wirklich vorher gesehen und irgendwann sind wir eh alle weg. Das kann niemand ändern, soviel steht fest.“ (Tsp)

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