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Der Brite gratuliert mit links. Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (hier auf dem Nürburgring) scheint kaum noch Zweifel an Vettels Titelgewinn zu haben. Foto: dapd

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Sport: Die Ersten gratulieren schon

Die Konkurrenz ist sich zur Sommerpause einig: Sebastian Vettel ist der zweite Formel-1-Titel kaum noch zu nehmen – hier die schönsten Zitate

Wer Sebastian Vettel am Hungaroring beobachtete, hätte auf den Gedanken kommen können, dass er soeben die WM verloren hatte. Obwohl er die WM-Führung auf nun 85 Punkte Vorsprung vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber ausgebaut hatte und den Formel-1-Titel nach Ansicht der meisten Konkurrenten und Experten schon fast in der Tasche hat, wurmte es ihn, dass er das dritte Rennen hintereinander nicht ganz oben auf dem Siegerpodest beendet hatte. Sein Sieger-Gen ließ ihn sich einfach nicht über den zweiten Platz hinter dem McLaren-Piloten Jenson Button freuen. „Wenn man von Platz eins losfährt, will man auch als Erster ins Ziel fahren“, sagte der Weltmeister aus Heppenheim. Trotzdem ist das Fahrerlager zu Beginn der großen Sommerpause bei noch acht ausstehenden Rennen nahezu geschlossen überzeugt: Der Weltmeister 2011 wird wieder Sebastian Vettel heißen. Selbst die theoretisch verbliebenen Titelrivalen geben zu: Es ist ein fast aussichtsloses Unterfangen, Vettel angesichts seiner 234 WM-Punkte noch abzufangen. Die Umfrage unter der Konkurrenz liest sich wie eine Sammlung vorzeitiger Gratulationsadressen:

Mark Webber (Red Bull/149 Punkte): „In gewisser Weise klammere ich mich an Strohhalme. Wir Verfolger würden lügen, wenn wir sagen, dass wir Seb nicht gerne einmal ausfallen sehen würden. Damit wir noch eine Chance haben, müsste er einfach etwas Pech haben. Es ist jedoch nicht sehr wahrscheinlich, dass das passiert, denn er ist derzeit eine Klasse für sich. Er macht nicht viele Fehler.“

Lewis Hamilton (McLaren/146 Punkte): „Wir sind im Moment wieder absolut konkurrenzfähig und waren sogar wieder die Schnellsten. Natürlich ist Vettels Vorsprung groß, aber aufgegeben wird nicht. Wir werden bis zum Schluss um jede Chance kämpfen.“

Fernando Alonso (Ferrari/145 Punkte): „Niemand denkt an den Titel, wenn er so viele Punkte zurückliegt. Die WM ist nicht in unseren, sondern in Sebastians Händen. Wir müssen ihn jedes Rennen unter Druck setzen und sehr aggressiv sein. Wenn ich Sebastian wäre, würde ich mir aber keine großen Sorgen machen. Er muss doch bis zum Ende der WM nur noch regelmäßig unter die ersten Vier oder Fünf kommen. Wenn ich einen Red Bull hätte, dann würde ich mir darüber keine allzu großen Gedanken machen.“

Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchef): „Wenn man den Ersten mal außen vor lässt, ist die Meisterschaft sehr offen.“

Jenson Button (McLaren/134 Punkte): „Wir werden nach der Sommerpause noch einmal angreifen. Realistisch gesehen ist es aber eine sehr, sehr große Herausforderung, an Sebastian noch heranzukommen. Ich bin sehr weit hinter ihm und kann nur versuchen, jetzt immer zu gewinnen und keine Ausfälle mehr zu haben. Aber selbst dann ist die Chance nicht sehr groß, auch wenn wir inzwischen wohl mit Red Bull auf Augenhöhe sind.“

Michael Schumacher (Mercedes): „Sebastian könnte den Titel nur noch verlieren, wenn er selbst die Nerven verliert. Aber das wird nicht passieren, man sieht doch, wie stark er in jeder Beziehung ist und immer genau das Richtige tut.“

Adrian Sutil (Force India): „Keine Frage, Sebastian wird den Titel sicher nach Hause bringen. Er ist schnell, hat ein Top-Auto, macht kaum Fehler und holt praktisch immer das Optimale heraus.“

Bruno Senna (Lotus-Renault-Testfahrer): „Vettel ist unglaublich stark, im Moment wohl der beste Fahrer von allen. Als Testfahrer habe ich ja die Möglichkeit, alles immer sehr genau von außen zu beobachten, wie konstant, sicher und schnell er ist, das ist schon sehr beeindruckend. Und Red Bull hat ja in diesem Jahr nicht nur ein schnelles, sondern auch ein sehr zuverlässiges Auto. Wer soll ihn da noch kriegen?“

Alexander Wurz (früherer Formel-1-Pilot): „Vettel dominiert die WM. In Ungarn hat er die Poleposition mit einem Auto geholt, das nicht mehr überlegen ist – er kann also extrem gut Autofahren. Er fährt sensationell gut. Es ist perfekt, was der junge Mann im Augenblick abliefert – er wird kaum noch einzuholen sein.“

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