Corona-Spätfolgen bis heute spürbar: Berliner Clubs blicken unsicher auf den Sommer

Die Berliner Clubs blicken mit gemischten Gefühlen auf den Sommer. „Die Stimmung ist ambivalent. Die Hoffnung ist da, dass der Sommer gut wird. Die Mehrheit der Clubs ist aber in einer gewissen Unsicherheit“, sagte Lutz Leichsenring, Mitglied des Vorstands der Berliner Clubcommission.

Zwar sei der Winter im vergangenen Jahr nicht so schlecht gelaufen, wie viele zunächst erwartet hatten. Trotzdem hätten einer aktuellen Umfrage der Clubcommission zufolge fast alle Betreiber mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Dazu zählten etwa allgemeine Kostensteigerungen, ein geringerer Gesamtumsatz und gestiegene Mieten. Das veranlasse einige Clubs dazu, die Preise zu erhöhen. „Das ist eine zusätzliche Schwierigkeit, weil es die finanzielle Situation des Publikums wiederum nicht zulässt, mehr zu bezahlen“, sagte Leichsenring. Viele Probleme, die aktuell noch bestünden, seien Spätfolgen der Pandemie. Dennoch merke man, dass langsam ein junges Publikum nachrücke, das wegen der Einschränkungen während der Corona-Pandemie zunächst keinen Zugang zu Clubs hatte.

Zu der zum 1. April in Kraft getretenen Legalisierung von Cannabis für Erwachsene sagte Leichsenring: „Wir glauben nicht, dass sich in den Clubs viel ändert. Wir wussten schon vor der Legalisierung, dass es Teil der Lebensrealität vieler Menschen in dieser Stadt ist, auch Cannabis zu konsumieren.“

Bereits im vergangenen November beklagte Leichsenring ein enttäuschendes Sommer-Geschäft. Für ihn war es bis dahin „ein ganz schlechtes Jahr“ gewesen. Seiner Meinung nach konnten sich bestimmte Gruppen das Clubleben aufgrund der gestiegenen Preise nicht mehr leisten. Im Tagesspiegel-Interview forderte er wenig später eine „Förderung für Clubs in Berlin“. (Tsp, dpa)