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Umweltpolitik: Deutschland ist zweitbester Klimaschützer

Die Klimaschutzleistungen in Deutschland sind im internationalen Vergleich hervorragend. Die drei schlimmsten Sünder in der Untersuchung der Umweltorganisation Germanwatch sind durchaus wohlhabende Länder.

Die Bundesrepublik hat in einem neuen Klimaschutzindex gegenüber dem Vorjahr zwei Plätze gutgemacht und landet hinter Schweden auf dem zweiten Platz, berichtete die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch bei der Weltklimakonferenz in Bali. Sie berücksichtigt für den Index neben den klimaschädigenden Treibhausgasemissionen auch den Emissionstrend und die Klimapolitik.

"Was die Politik angeht, kommt Deutschland sogar auf den ersten Platz", sagte Jan Burck von Germanwatch auf Bali, selbst ohne Berücksichtigung des neuen Klima- und Energieprogramms der Bundesregierung. Deutschland habe vor allem Punkte durch Initiativen beim EU-Frühjahrsgipfel und beim G-8-Gipfel in Heiligendamm gewonnen, sagte Burck. Auch der Emissionstrend sei erfreulich. Allerdings sei das Niveau mit rund zehn Tonnen pro Kopf noch hoch.

Keines der Länder könne sich auf den Lorbeeren ausruhen, warnt die Organisation. "Kaum ein Staat ist auf dem Weg, den wir brauchen, um insgesamt die globale Temperaturerhöhung unter zwei Grad zu halten und eine globale Klimadestabilisierung zu vermeiden", sagte Matthias Duwe, Europa-Direktor des Klima-Netzwerks CAN.

Schlusslicht Saudi-Arabien

Die schlimmsten Klimasünder unter den 56 Ländern, die zusammen 90 Prozent der Emissionen ausmachen, sind Saudi Arabien, die USA und Australien. Sie erhielten in allen drei Sparten schlechte Noten. Sieben der weltweit größten Emittenten liegen auf den hinteren Plätzen. Unter den ersten zehn sind Mexiko, Indien und Brasilien, mit erfreulichen Emissionstrends und guter Klimaschutzpolitik. China liegt wegen seiner hohen Emissionen und eines hohen Emissionstrends auf Platz 40.

Eine Reihe von Ländern profitieren bei der Bewertung von den natürlichen Gegebenheiten ihres Landes - wie etwa Schweden, das besonders gut CO2-arme erneuerbare Energiequellen nutzen könne, schränkte Germanwatch ein. Andere Staaten hätten Vorteile, weil klimaschädliche Industriezweige zusammengebrochen seien. Ziel des seit 2006 veröffentlichten Index ist es Germanwatch zufolge, den Druck auf jene Länder zu erhöhen, die sich bislang nicht um den Klimaschutz kümmern und die Dringlichkeit des Themas abstreiten. (smz/dpa/AFP)

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